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Laubbäume ersetzen tote Kiefern „Dein Wald“: Bad Bibraer Fläche mit mehr als 2.000 Bäumen aufgeforstet

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Forstamt arbeiten bei Aktion zusammen. Welche Hoffnung der Bürgermeister damit verbindet.

Von Gisela Jäger 23.12.2021, 09:47
Beteiligt an der Wiederaufforstung in Bad Bibra sind  Auszubildende der Forstwirtschaft. Als besonderes Erinnerungsstück  sichern sie sich eine Baumscheibe in Herzform. Sie stammt von einem Baum, der gefällt werden musste.
Beteiligt an der Wiederaufforstung in Bad Bibra sind Auszubildende der Forstwirtschaft. Als besonderes Erinnerungsstück sichern sie sich eine Baumscheibe in Herzform. Sie stammt von einem Baum, der gefällt werden musste. (Foto: Gisela Jäger)

Bad Bibra - Eine anderthalb Hektar große Fläche Wald im Eigentum der Stadt Bad Bibra wurde dieser Tage mit mehr als 2.000 jungen Bäumen aufgeforstet. Das Waldstück liegt zwischen Bad Bibra und Altenroda auf einer Anhöhe unweit des Kurvenbereichs der Bundesstraße 250. Der dortige frühere Baumbestand aus Kiefern war durch die zurückliegenden Trockenjahre und massiven Käfer- sowie Pilzbefall abgestorben. Die geschädigten Bäume waren deshalb jüngst gefällt und Platz für Neues geschaffen worden.

Teil der Initiative „Dein Wald“

Nun trug Sonnenschein zum raschen Abschluss der Aufforstung noch vor den Weihnachtsfeiertagen bei: ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Bibra als Flächeneigentümer, dem Landesverband Sachsen-Anhalt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem Betreuungsforstamt Naumburg - Landeszentrum Wald realisiert wurde. Der Leiter des Betreuungsforstamtes Naumburg, Jürgen Hartung, schaute nach dem Fortgang der Arbeiten, die mit der zuständigen Revierförsterin des Gebietes Laucha - Bad Bibra, Diana Ruppe, abgestimmt waren. Der Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald war durch Landesgeschäftsführer Robert Klose vertreten.

Klose ließ wissen, dass dieses Aufforstungsprojekt zu einer Initiative der Schutzgemeinschaft gehört und finanziell durch den Verein und das Land im Rahmen des Gesamtprojekts „Dein Wald“ zur Wiederaufforstung geschädigter Wälder gefördert wird. Revierförsterin Diana Ruppe erklärte, dass statt Nadel- nun Laubbäume auf der Fläche wachsen werden. „In den Boden kommen Vogelkirsche, Traubeneiche und Bergahorn, also Laubbaumarten, die zum Standort passen und die mit den trockenwarmen klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen werden.“

Bad Bibras Bürgermeister Frederik Sandner (3. v. l.) freut sich mit den Forst-Azubis sowie Revierförsterin Diana Ruppe und SDW-Geschäftsführer Robert Klose (l.) über die Aufforstung im Stadtwald.
Bad Bibras Bürgermeister Frederik Sandner (3. v. l.) freut sich mit den Forst-Azubis sowie Revierförsterin Diana Ruppe und SDW-Geschäftsführer Robert Klose (l.) über die Aufforstung im Stadtwald.
(Foto: Gisela Jäger)

Sie und Robert Klose von der Schutzgemeinschaft freuten sich über die tatkräftige Hilfe von fünf jungen Männern, Auszubildende in Forstberufen, die auf der Fläche zunächst zu tun hatten, um den dichten Unterwuchs aus Brombeersträuchern sowie anderem Gesträuch zurückzuschneiden und für die Pflänzlinge Luft zu machen. Kraftarbeit bedeutete es auch, mit einem Erdbohrer die per Farbmarkierung gekennzeichneten Pflanzlöcher vorzubereiten.

Besondere Zertifizierung

Die Förderung für die Aufforstung ist außerdem mit der FSC-Zertifizierung verankert, informierte Klose. Eine FSC-Waldzertifizierung bestätigt demnach, dass die Bewirtschaftungsweise eines zertifizierten Forstbetriebs den Anforderungen des FSC entspricht. Kriterien sind unter anderem eine ökologische Bewirtschaftung und damit möglichst der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, eine waldschonende Baumernte sowie maximal 20 Prozent nicht-heimische Baumarten. Das Biotop und Totholz sind zu erhalten, auch die Wildbestände sollten angepasst sein. Bad Bibras Bürgermeister Frederik Sandner hofft, dass die neuen Bäume gut und rasch anwachsen und einen schönen Laubmischwald bilden, „der beständiger sein wird als die Nadelbäume, die in unserer Umgebung in den vergangenen Jahren Trockenheit und Baumschädlingen nicht standhalten konnten.“

Per Erdbohrer werden die Pflanzlöcher vorbereitet. Da ist Kraft gefragt.
Per Erdbohrer werden die Pflanzlöcher vorbereitet. Da ist Kraft gefragt.
(Foto: Gisela Jäger)

Die lockeren und tiefgründigen Bodenbedingungen seien gut, meinte auch die Revierförsterin. SDW-Geschäftsführer Klose warb für das Portal „deinwald.com“ und weitere Spenden, die eine rasche Wiederaufforstung großer geschädigter Waldbestände unterstützen. „Hier besteht die Möglichkeit, dass sowohl Unternehmen als auch Privatleute Spenden leisten, die komplett für solche Maßnahmen wie hier in Bad Bibra eingesetzt werden. Bereits im vorigen Jahr gab es fast zeitgleich eine Pflanzaktion zwischen Kalbitz und Borgau, ebenfalls in der Verbandsgemeinde An der Finne, und ich freue mich, dass es nun hier eine Fortsetzung auf einer kommunalen Fläche gab“, so Robert Klose.