Radinsel in Bad Kösen wird für die Öffentlichkeit freigegeben Ausflügler können kommen
Areal wurde aufwendig umgestaltet. Servicegebäude-Pächter rückt dort zunächst mit einem Eismobil an.
Bad Kösen - Geschwungene, kleingepflasterte Wege, in Szene gesetzte sanierte Radhäuser, mit Naturstein eingefasste Ufer und für Wasserwanderer erneuerte Ein- und Ausstiegstreppen, nicht zu vergessen das ebenfalls sanierte Kunstgestänge - die Radinsel in Bad Kösen ist fast nicht mehr wiederzuerkennen. Nach fast zwei Jahren Bauzeit und Investitionskosten in Höhe von knapp acht Millionen Euro - komplett aus dem Fördertopf für Hochwasserschäden des Jahres 2013 - ist das so exponiert an der Saale gelegene Areal zu einem Schmuckstück geworden. Noch sind hier und da Arbeiten zu erledigen, doch bereits am Freitag, 18. Juni, soll die Radinsel für Besucher freigegeben werden. Sie können dann drei neu errichtete Fußgängerbrücken passieren und zwischen artenreichem Grün auf neuen Bänken Platz nehmen.
Die Arbeiten von Stadt und Kurbetriebsgesellschaft, denen Gelände und Technik gehören, enden nach Zeitplan. Was jetzt noch fehlt, ist das Servicegebäude, das anstelle des einstigen Eiscafés entstehen soll. Verwunderung hat deshalb die bereits vollständige Begrünung der Radinsel ausgelöst, also auch da, wo das kreisrunde Gebäude pfahlgegründet zu errichten ist. Gabriele Democh, Sachgebietsleiterin Tief- und Gartenbau der Stadt Naumburg: „Wir haben die Fläche vorläufig begrünt, damit sie nach Abschluss der Landschaftsbauarbeiten den Sommer über genutzt werden kann.“ Und es gibt noch einen fördertechnisch formellen Grund: Alle Arbeiten, die eben aus dem Hochwasserfonds bezahlt werden, müssen abgeschlossen sein, und dazu gehören auch die Landschaftsbaumaßnahmen.
Hingegen wird der Bau des Servicegebäudes über Städtebaufördermittel finanziert, Kosten: mindestens 350.000 Euro (Stand Herbst letzten Jahres). Konrad Mehlhorn, der in Cauerwitz die „Blaue Blume“ betreibt und im Sommerhalbjahr mit einem schwarzen Eismobil unterwegs ist, wird das Servicegebäude zusammen mit seiner Frau und einem Geschäftspartner bewirtschaften. Eis und gehobenen Imbiss will er anbieten, dazu hatte er mit der GWG einen vierjährigen Pachtvertrag unterschrieben (wir berichteten). Neu ist, dass der bereits genehmigte Bauantrag um eine erweiterte Grundrissfläche geändert wird. Mehlhorn will mit einem leicht vergrößerten Anbau mehr Platz für Lager und Ähnliches schaffen. „Eine geänderte Baugenehmigung ist nun Voraussetzung für die Ausschreibung der Bauleistungen. Der Startschuss soll noch in diesem Jahr erfolgen“, verdeutlicht Gabriele Democh. Dann würden auch alle erforderlichen Anschlüsse verlegt.
Für Konrad Mehlhorn ist indes klar, dass er bis zur Nutzung des Gebäudes - ursprünglich avisiert für Frühjahr 2022 - keine Zeit verstreichen lassen und den Sommer nutzen will. Er bringt deshalb sein Eismobil vor Ort in Position. „Wir werden schon in den nächsten Tagen anrücken. Mit der GWG wurden der Anschluss von Strom und Wasser geklärt.“