Sieben Höfe beteiligen sich an Aktion Advent in den Weinbergen: Glühwein mit Disziplin und 2G-Regel
Beliebte Veranstaltung in den Weinbergen findet am Wochenende statt, auch wenn Stadtverwaltung lieber eine Absage gesehen hätte.
Roßbach - Vor vielen Wochen und Monaten, als die vierte Corona-Welle noch nicht in Sicht war, hatten Winzer aus Roßbach und Umgebung gehofft, am Wochenende vor Weihnachten einen ausgelassenen „Advent in den Weinbergen“ mit 18 Stationen ausrichten und feiern zu können. Nun ist die vierte Welle im Gang, viele Veranstaltungen und Märkte sind abgesagt. Doch der „Advent in den Weinbergen“ findet statt.
Er wird allerdings „coronabedingt kleiner, bescheidener und stiller“ ausgerichtet, wie Maria Wartenberg auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt. Sie ist die Sprecherin der sieben Höfe und Weingüter, die fest gewillt sind, die Veranstaltung nicht komplett ins Wasser fallen zu lassen. „Ich nehme die Pandemie schon sehr ernst, denke aber, dass wir mit Verantwortungsgefühl und Disziplin den Advent in den Weinbergen auch unter Beachtung der geltenden Regelungen durchführen können“, so Wartenberg. Sie halte es auch für richtig, den Geimpften einen Teil der Freiheit zu lassen, „um noch mehr Menschen von der Impfung zu überzeugen“.
Demzufolge wird der Eintritt in die sieben Höfe, wo es eine Außengastronomie geben wird, für Besucher auch nur unter der 2G-Regelung möglich sein. Dies ist Teil des Hygienekonzeptes, das Maria Wartenberg in den vergangenen Tagen immer wieder mit der Stadt diskutiert und aktualisiert hat. Die Stadtverwaltung macht nämlich kein Geheimnis daraus, dass sie eine Komplettabsage präferiert hat. „Wir denken einfach, dass es nicht in die aktuelle Zeit passt, in der Kontakte vermieden werden sollen“, sagt Fachbereichsleiter Olaf Ehrhardt. Die jetzige Lösung sei ein Kompromiss, man werde die Einhaltung der aufgestellten Regeln am kommenden Wochenende entsprechend kontrollieren. Zu den Regeln gehört am Sonnabend und Sonntag auch die zeitliche Begrenzung von 11 bis 20 Uhr.
„Ich nehme die Pandemie schon sehr ernst, denke aber, dass wir mit Verantwortungsgefühl und Disziplin den Advent in den Weinbergen auch unter Beachtung der geltenden Regelungen durchführen können.“
Maria Wartenberg
Auf die Nennung, welche Höfe am vierten Advent nun konkret Glühwein und weitere Leckereien anbieten werden, verzichtet Maria Wartenberg übrigens ganz bewusst - auf Wunsch der Stadtverwaltung. Diese drängt darauf, keine Werbung für die Veranstaltung zu machen und hat deshalb auch die Ankündigung von ihrer Internetseite genommen. In der Vergangenheit waren die teilnehmenden Stationen bei „Advent in den Weinbergen“ in und rund um Roßbach durch das Symbol einer leuchtenden Kerze für Besucher erkennbar. Die Diskussionen mit der Stadt seien langwierig gewesen, sagt Maria Wartenberg. Sie könne mit den Auflagen aber leben. „Es geht uns ja vor allem darum, dass nicht jede Veranstaltung, jede Tradition und jedes kleine Flämmchen der Hoffnung sofort wieder ausgetreten wird. Aber natürlich müssen Regeln befolgt werden.“
Insofern dürfte die Veranstaltung vielleicht auch ein guter Gradmesser und ein Beispiel für künftige Feste werden. Sind die Menschen in Hochinzidenzphasen vernünftig genug, Abstände zu halten, selbst wenn sie gerade drei oder vier Glühwein getrunken haben? Und bleiben sie tatsächlich draußen und gehen sie nicht in geschlossene Räume, weil es vielleicht regnet oder kalt ist? Man wird es sehen.