Rühriger Verein setzt Pläne um Wie aus dem Jugendclub-Gebäude in Lochau ein Gemeinschaftshaus wird
Früher war mal ein Minilädchen drin. Jetzt stehen - außer dem Jugendclub - ein paar Räume leer. Was alles neu entstehen soll.

Lochau/MZ. - Eigentlich gibt es hier alles, was einen guten Treffpunkt für alle Altersklassen der Lochauer Dorfgemeinschaft ausmacht: ein Seniorendomizil als zukunftsfähige Einrichtung mit bezahlbarem Wohnraum für Menschen, die Unterstützung benötigen, eine allgemeinärztliche Praxis, einen Zahnarzt, einen Gesundheitssportverein, einen Jugendclub, eine Dorfgaststätte mit Veranstaltungssaal und einen Supermarkt.
Weitere Einrichtungen für betreutes Wohnen und ein neu zu bauendes Gebäude für den Kindergarten sollen hinzukommen. Daneben gibt es noch einen Veranstaltungsplatz mit sanierter Bühne, dazugehöriger Tanzfläche, zwei Tischtennisplatten, eine Streetball-Anlage und zwei regelmäßig angefahrene Haltestellen für den Linienbus.
Nur einen sonnen- und windgeschützten Treffpunkt zum Sitzen und Plauschen, bemängelt der Förderverein Lochau, gibt es in diesem Bereich an der Hauptstraße nicht. Und auch keine anständige Möglichkeit, mal auf die Toilette zu gehen. Das will der Verein, so der zuständige Projektverantwortliche Michael Arlet, noch in diesem Jahr ändern. Und zwar, indem das Gebäude des einstigen Minilädchens, das aktuell zur Hälfte als Jugendclub genutzt wird, zu einem Gemeinschaftszentrum und Bürgertreff umgestaltet wird.
Vom Jugendclub zum Bürgertreff: „Das muss alles noch in diesem Jahr passieren“
Ein entsprechender Antrag auf Fördermittel in Höhe von 19.000 Euro ist von der Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung in Sachsen-Anhalt (Beqisa) bereits positiv beschieden worden. 1.000 Euro will der Verein an Eigenmitteln aufbringen. „Das muss alles noch in diesem Jahr passieren“, so Michael Arlet im MZ-Gespräch. Sonst würden die gewährten Fördermittel verfallen.
Das Gebäude, in dem der Jugendclub untergebracht ist, sei baulich in ordentlichem Zustand und habe Anschlüsse für Wasser und Abwasser, Strom und Gas, sagt Arlet. Aber: Die Toiletten stammten noch aus DDR-Zeiten. Und wenn der Jugendclub geschlossen hat, können diese nicht genutzt werden. Also sollen nicht nur die Innentoiletten renoviert werden, sondern auch eine öffentliche, barrierefreie Unisex-Toilette, die von außen zugänglich ist, entstehen. Eine Nutzung dieser Toilettenanlage während öffentlicher Veranstaltungen der Gemeinde würde, so der Verein, auch die unansehnliche und kostspielige Dixi-Landschaft der Vergangenheit angehören lassen.
Zusätzlich soll ein großräumiger Unterschlupf aus Plexiglasscheiben entstehen. Hinter der Giebelwand des Gebäudes gibt es einen ehemals als Bibliothek genutzten und lange leerstehenden Raum, der durch das Projekt wieder nutzbar gemacht werden soll. In ersten Gesprächen mit den Bürgern, so Arlet, seien von den Lochauern dazu bereits viele Ideen geäußert worden.