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Vom Ofen direkt in den Mund

Von Undine Freyberg 29.03.2005, 17:42

Döllnitz/MZ. - Am Osterwochenende hatte der Heimatverein Döllnitz nämlich zum gemeinschaftlichen Brotbacken eingeladen. Der 2004 errichtete Lehmbackofen wurde morgens mit Reisig geheizt, und alle die wollten, konnten ihre Zuhause vorgeformten Brotlaibe vorbeibringen und in den Ofen schieben. Da tummelten sich dann Bauernbrote neben Roggen- und Körnerbroten, und auch ein Napfkuchen wurde mitgebacken.

"Ganz gespannt sind wir auf unser Gosenbrot", sagte Vereinschef Jens Selle. "Das ist nämlich unser erster Versuch." Dazu habe man den Teig mit der traditionellen Ritterguts-Gose, einem obergärigen Bier, angesetzt. "Aber mehr verraten wir nicht", lacht Selle verschmitzt. "Wir probieren ja erst noch, und vielleicht wird das Rezept ja noch verändert."

Heidelinde Schaaf, die Schatzmeisterin des Vereins, und Renate Sinang waren dann quasi die erste Qualitätskontrolle. Die beiden Frauen testeten mit zwei Schaschlikspießen, einem aus Holz und einem aus Metall, ob die Brote durchgebacken sind. "Das hier muss noch ein bisschen", sagte Heidelinde Schaaf, als sie sah, dass noch Teig am Spieß kleben blieb. "Das hier auch" meinte Renate Sinang. Also ab mit den Broten zurück in den Ofen.

Die ersten fertigen Brote landeten direkt neben dem Ofen auf einem Tisch und hatten nicht die Spur einer Chance etwas auszukühlen. Schon wenige Minuten später standen auch Schmalz und Gewürzgurken daneben, und dann wurde angeschnitten. "Lecker", meinte die siebenjährige Antonia. "Besser als vom Bäcker." Versonnen kauend erklärten auch alle anderen, dass diese Backaktion ein voller Erfolg war.

Und das Gosenbrot? "Fürs erste Mal schon richtig gut", nickte Jens Selle. Der Beweis: Es blieb nicht ein einziges Krümchen übrig.

Der Lehmbackofen des Heimatvereins wird das nächste Mal am 16. April (Wiedereröffnung der Heimatstube) zum Brotbacken angeworfen.