Kampfmittel im Saalekreis Video von Explosion: Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Krumpa gesprengt - Sperrungen aufgehoben
Am Mittwoch ist auf einem Feld im Braunsbedraer Ortsteil Krumpa eine Fünf-Zentner-Bombe entdeckt worden. Die Sprengung erfolgte am heutigen Donnerstag kurz nach 11 Uhr. Die Evakuierung und Vorbereitungen liefen zügig ohne Zwischenfälle.
Krumpa/MZ - Nach einem Bombenfund am Mittwoch im Braunsbedraer Ortsteil Krumpa haben am Donnerstagmorgen die Vorbereitungen für die Sprengung des 250 Kilogramm schweren Kampfmittels begonnen. Um 10 Uhr hat Einsatzleiter Benjamin Otto informiert, dass die Evakuierung der Personen der 30 betroffenen Adressen, darunter die Gemeinschaftsunterkunft in Krumpa, abgeschlossen ist und die Sprengung für 11 Uhr anberaumt wird. Die erfolgte dann auch gleich, um 11.01 Uhr. Die Sperrungen wurden danach umgehend aufgehoben, „alles super gelaufen“ heißt es vom Einsatzleiter.
Die Evakuierung verlief ohne Zwischenfälle. Zur Sicherung am Fundort haben die Einsatzkräfte noch eine Änderung vorgenommen. Statt nur eines Entlastungsgrabens wurden zwei gemacht. „Dadurch lenken wir die Detonationswelle ab“, sagt Otto. Die Sprengkraft werde auf das freie Feld gelenkt.
Fundort wird mit Sand, einem Graben und einem Strohwall gesichert
„Die Bombe liegt in einem aufgeschachteten Loch und wird verbaut“, erklärt Einsatzleiter Benjamin Otto, der zugleich Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz ist, am frühen Donnerstagmorgen. Er hat mit weiteren Kameraden eine Einsatzzentrale am Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr Braunsbedra eingerichtet. Die Lage der Bombe sei nach dem Auffinden nicht verändert worden, da die Bombe mit einem chemischen Zünder ausgestattet sei. Für die Sprengung wurde das Loch mit feinkörnigem Sand geschlossen.
Darüber hinaus war ursprünglich um das Loch ein Entlastungsgraben geplant, so Otto weiter. Man wolle so, die Spannung aus dem Boden nehmen, die bei der Detonierung entstehe, da in unmittelbarer Nähe ein Trinkwasser-Hochbehälter steht. Man habe sich für einen weiteren in Richtung des Ortsteils Schortau entschieden. Der Hochbehälter soll zudem mit einem Strohwall geschützt werden. „Der wird zehn Meter lang und etwa drei Meter hoch sein.“
Am Mittwoch war bei Sondierungen eine Fünf-Zentner-Bombe des Typs MC500 , englischer Bauart und mit einem chemischen Zünder auf einem Feld bei Krumpa gefunden worden. Aufgrund des chemischen Zünders ist eine Entschärfung sowie ein Transport nicht möglich. Gegen 11 Uhr soll das Kampfmittel aus dem zweiten Weltkrieg daher gezielt gesprengt werden.
Anwohner mehrerer Straßen müssen Häuser verlassen
Im Umkreis um den Fund hat der Landkreis in Zusammenarbeit mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst daher einen Sicherheitsradius von 1.000 Metern festgelegt. Seit 8.30 Uhr werden die Personen von 30 Adressen evakuiert, hierzu gehört auch die Gemeinschaftsunterkunft in Krumpa. Die Unterbringung erfolgt in der Turnhalle an der Wallstraße in Krumpa. Bis 9.45 Uhr haben dies zwei Frauen in Anspruch genommen. Die Evakuierung soll bis etwa 10 Uhr abgeschlossen sein.
Betroffen sind von der Evakuierungen Adressen an folgenden Straßen: Gröster Hohle, Parkstraße, Schortauer Weg, Neubauernsiedlung und Lützkendorfer Straße.
Der Busverkehr wird über eine Umleitung durchgeführt. Der Bahnverkehr erfolgt planmäßig, die Haltestelle Krumpa wird jedoch von der RB 78 zwischen 9 und 11.30 Uhr nicht angefahren.
Sondierung im Rahmen des Agri-PV-Projektes
Entdeckt wurde die Bombe bei Sondierungen für die geplante Agri PV-Anlage. Nach Information von Benjamin Otto sei die Suche nach Kampfmitteln aber noch nicht abgeschlossen. „Es müssen verschiedene Punkte noch untersucht werden.“ Aufgrund der Nähe zum damaligen Treibstoffwerk der Wintershall AG in Lützkendorf war die Wahrscheinlichkeit für Kampfmittel im Boden sehr hoch.
Die eigentlichen Vorbereitungen an der Fundstelle übernehmen die Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Sachsen-Anahlt zusammen mit einer privaten Räumfirma. Darüber hinaus unterstützt die Stadt Braunsbedra sowie ein Bauer. Der kommt mit Traktoren und Anhänger, da sonst das Feld nicht befahrbar ist.