Überfall auf Hansa-Rostock-Fans in Schkopau Überfall auf Hansa-Rostock-Fans in Schkopau: Verdächtige sollen zur Ultra-Gruppe "Saalefront" gehören

Schkopau/Halle (Saale) - Razzia nach Überfall auf Hansa-Rostock-Fans: Mehr als 100 Polizisten haben am Donnerstagmorgen die Privaträume von zwölf Personen in Halle, dem Saalekreis und im Kreis Anhalt-Bitterfeld durchsucht. Das teilte die Polizeidirektion Süd in Halle am Mittag mit. Die Verdächtigen sollen im vergangenen Februar eine Regionalbahn in Schkopau massiv angegriffen haben, in der Dutzende Rostocker Fußballfans saßen. Steine und Flaschen flogen laut Polizei auf den Zug – mehrere Scheiben gingen zu Bruch, verletzt wurde niemand. Auch bis zu 1000 Grad heiße Bengalos sollen geflogen sein.
Nach MZ-Informationen sollen die Verdächtigen zur Ultra-Gruppe „Saalefront“ des Fußball-Drittligisten und Rostock-Rivalen Hallescher FC gehören.
Monatelang hatte eine siebenköpfige Ermittlungsgruppe des Staatsschutzes den Fall untersucht, dieser ist für politische Straftaten zuständig. Nun folgten die Durchsuchungen mit dem Segen der Staatsanwaltschaft und des Amtsgerichts.
In den Räumen der Verdächtigen fanden die Beamten am Donnerstag Waffen, darunter Schlagstöcke, Messer und Quarzhandschuhe. Außerdem stellte die Polizei Pyrotechnik sicher, die dem Sprengstoffgesetz unterliegt. Auch Computer, Laptops und Mobiltelefone konfiszierten die Beamten. Die Beschuldigten sind zwischen 20 und 37 Jahren alt. Ermittelt wird derzeit wegen Landfriedensbruchs und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. (mz)