1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Saalekreis: Saalekreis: Fruchtsaft, Schatten, Obst und Siesta

Saalekreis Saalekreis: Fruchtsaft, Schatten, Obst und Siesta

27.06.2011, 18:16

QUERFURT/MZ. - Man hat das Gefühl, als spiele das Wetter verrückt. An einem Tag Regen, Sturm und gerade einmal zehn oder 15 Grad Celsius, am nächsten Tag plötzlich brütende Hitze jenseits der 30 Grad und kein Wölkchen am Himmel. Für die MZ sprach Jakob Maschke mit Dr. Gerd Meißner, Chefarzt für Chirurgie am Querfurter Klinikum und zugleich Notfall- und Ernährungsmediziner. Meißner erklärt, was problematisch an den Wetterextremen ist, wer besonders gefährdet ist und wie man sich am besten davor schützen kann.

Gab es in diesem Jahr schon Patienten, die unter Hitze litten?

Meißner: Ja, und es ist auch dieser Tage verstärkt mit Herz-Kreislaufproblemen zu rechnen, weil viele, gerade ältere Menschen, zu wenig trinken. Die extremen Temperaturschwankungen nehmen zu und sind sehr gefährlich, weil der Körper sich nicht so schnell darauf einstellen kann. Deshalb gilt es, starke Anstrengungen zu vermeiden.

Wer ist besonders gefährdet?

Meißner: Neben den älteren Menschen Kinder und Asthmatiker.

Welche Schutzmaßnahmen kann jeder für sich ergreifen?

Meißner: Meinen Patienten rate ich von zu viel Sonne ab, da sich Wunden schneller infizieren können. Aber auch jeder andere sollte direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, denn schwarzer Hautkrebs und Lichtkrankheiten, so genannte Dermatosen, nehmen aufgrund der immer aggressiveren Strahlung zu. Außerdem sollte man zwei bis drei Liter pro Tag trinken, je nach Tätigkeit und Flüssigkeitsverlust kann es auch mehr sein. Dabei rate ich auch zu Fruchtsäften, um herausgeschwitzte Elektrolyte zurück zu gewinnen. Darüber hinaus viel Obst und wenig Kalorien zu sich nehmen, um den Stoffwechsel anzuregen. Und jeder sollte sich mittags eine kleine Siesta gönnen.

Wen sollte man bei welchen Beschwerden kontaktieren?

Meißner: Normalerweise ist der Hausarzt erster Ansprechpartner, weil er die Symptome seiner Patienten am besten einschätzen kann. Wenn es aber über Schwindel und Kopfschmerzen hinausgeht und man Luftnot oder Brustkorbschmerzen hat, sollte man gleich den Notarzt alarmieren.