„Vor allem viel Kraft“ Rudererin aus Merseburg hat ein klares Ziel vor Augen
Nina Männel unterstützt den Merseburger Ruder-Nachwuchs beim Training und möchte später selbst Trainerin werden.

Merseburg/MZ - „Wir haben viele Jahre vorwiegend Wander- und Freizeitrudern angeboten. Erst durch unsere Trainerin Michaela Schmidt und unsere beiden Übungsleiter ist auch der Leistungsgedanke gekommen“, erklärt Gabriela Bach, Vorsitzende der Merseburger Rudergesellschaft. Zwei Kinder hatten sie in den vergangenen Jahren bereits an die Sportschule delegieren können, wodurch der Verein sogar Landesleistungsstützpunkt geworden ist. Aktuell trainieren 13 Kinder im Alter von elf bis 13 Jahren am Bootshaus in Merseburg.
Zu den aktiv trainierenden Sportlern hatte auch Nina Männel gehört. Inzwischen steht sie Trainerin Michaela Schmidt unterstützend zur Seite. Beim wöchentlichen Training am Montagnachmittag begrüßt die 15-Jährige die Kinder, führt dann mit ihnen gemeinsam ein Spiel zur Erwärmung durch. „Nina ist sehr engagiert. Sie ist zuverlässig, kommt regelmäßig und kümmert sich“, erzählt Bach währenddessen.
Als nächstes möchte die 15-Jährige die Jugendleitercard erwerben
Aktuell unterstützt sie das Nachwuchstraining als Assistentin. Als nächstes möchte die 15-Jährige die Jugendleitercard erwerben, die eine Grundvoraussetzung für die Ausbildung zur Übungsleiterin darstellt. „Ich habe vor, Frau Schmidt so weit wie möglich zu unterstützen oder später auch mal einzuspringen, wenn sie nicht kann“, verrät Nina Männel ihre Ziele. Außerdem möchte sie die zweite Technikstufe im Rudern noch ablegen, um sich sicher zu sein, dass sie die Dinge selbst beherrscht, die sie ihren Schützlingen beibringen möchte. Während die erste Technikstufe vor allem Kommandosprache und Bootbeherrschung umfasst, werden bei der zweiten insbesondere die Ruderschläge bewertet.
Unterschieden wird im Rudern zwischen Einer-, Zweier-, Vierer- und Achterbooten, die mit entsprechend vielen Personen besetzt sind. „Manche Sportler kommen im Einer besser voran, manche sind eher für ein Mannschaftsboot gedacht“, meint die angehende Übungsleiterin. Grundvoraussetzung sei immer, dass die entsprechende Anzahl an Sportlern aus derselben Altersstufe zusammenkommt. Zurückgelegt wird meistens eine Strecke von 1.000 Metern im Nachwuchsbereich, bei Olympia beträgt die Strecke das Doppelte.
„Beim Rudern braucht man vor allem viel Kraft“
„Beim Rudern braucht man vor allem viel Kraft. Es ist gut, wenn man groß ist. Außerdem braucht man viel Rücken- und Bauchmuskulatur, um die Spannung halten zu können“, erklärt Nina. „Man sagt auch: Ruderer werden im Winter gemacht.“ Denn in den kalten Monaten liegt der Fokus auf dem Krafttraining und Muskelaufbau, während im Sommer die Technik geschult wird und es aufs Wasser geht.
Als es beim Training an diesem Tag schließlich in die Boote geht, hilft Nina fachmännisch beim Einstellen der Sitze, beim Ablegen und späteren Anlegen und ruft den Sportlern vom Steg aus Anweisungen zu, die diese bestmöglich umsetzen. Gabriela Bach beobachtet mit einem Schmunzeln: „Sie hat einfach den richtigen Charakter dafür, später Trainerin zu werden. Und die Kinder hören auf sie.“
An dieser Stelle berichten bis zum Ende der Spiele Sportler und Trainer aus dem Saalekreis von der Faszination ihrer Disziplinen.