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Orchester ist unvergessen

Von DIANA DÜNSCHEL 19.04.2009, 17:58

DÖLLNITZ/MZ. - Geschaffen wurde sie von Mitgliedern der Heimatgeschichtlichen Arbeitsgruppe während der Winterpause.

Und zwar aus gutem Grund. Es ist nämlich exakt 50 Jahre her, seit der damalige Schulleiter Georg Lehmann in seinem Wohnzimmer die ersten Übungsstunden abhielt. Instrumente konnten damals übrigens nur nach einer ergiebigen Schrottsammlung aus deren Verkaufserlös angeschafft werden. Später gab es in einer Baracke ein eigenes Domizil für die Mitglieder, und Auszeichnungen wie zahlreiche auswärtige Auftritte zeugten von deren tollen Leistungen.

Nun macht es die Technik möglich, dass man das Orchester nach einem halben Jahrhundert noch einmal erleben kann. Ein Video läuft, vom Band erklingen Musikaufnahmen. Dazu kommen zahlreiche Erinnerungsstücke von Zeitungsartikeln über Urkunden bis zu Fotos, größtenteils von der Witwe des Begründers zur Verfügung gestellt. Das Team der Heimatgeschichtlichen AG hofft in den kommenden Wochen deshalb auf reges Interesse der Döllnitzer, sich diese besondere Schau anzusehen. "Immerhin haben wir mal eine Liste mit ehemaligen Orchestermitgliedern zusammengestellt und kamen auf rund 130 Namen", berichtet Vorsitzender Bernd Thierbach.

Doch er und seine Mitstreiter - ein Dutzend Mitglieder gibt es derzeit - können noch mit weiteren Neuigkeiten für 2009 aufwarten. Ebenfalls im Anbau der Kirche widmete sich ein zweiter Ausstellungsraum dem Thema 50 Jahre Hort in Döllnitz, wobei dessen Geschichte eigentlich viel weiter zurückreicht. So ist beispielsweise nachzulesen, dass es bereits 1915 im Ort einen Kriegskinderhort gab. Parallel dazu werden auf dem Freigelände des Kulturgartens bäuerliche Geräte und einige Neuerwerbungen gezeigt. Im Heimatstübchen selbst geht es um Landwirtschaft vergangener Jahrzehnte.

Kaum hat für die Arbeitsgruppe die neue Saison mit zahlreichen anstehenden Höhepunkten begonnen, denken Bernd Thierbach, Bernd Sinang, Günter Kurz und alle anderen Geschichts- und Heimatfreunde schon über Pläne für 2010 nach. Dann besteht die Döllnitzer Schule 100 Jahre, ist zu hören. Ein Klassenzimmer wie früher soll nachgebaut werden. Alle hoffen nun auf die Hilfe ihrer Nachbarn, um auch zu diesem Thema eine interessante Schau auf die Beine zu stellen.

Ein anderes Problem ist derweil schon gelöst. Der berühmte Speckkuchen von Arbeitsgruppenmitglied Achim Berger bleibt künftig auch über längere Transportwege hinweg schön warm. Jochen Mahlberg hat sich dafür eine Spezialkonstruktion einfallen lassen. Der Premiereneinsatz am Samstag ließ denn auch keine Wünsche offen. Das Kuchenblech war im Nu leer gegessen.

Das Heimatstübchen öffnet jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr.