Nova Eventis in Günthersdorf Nova Eventis in Günthersdorf: Noch mehr Spektakel im Einkaufszentrum

Günthersdorf - Frauen werden Sybille Rühle nicht widersprechen. „Shopping ist zu einem Lebensgefühl geworden“, sagt die Center-Managerin im Nova Eventis. Und zu diesem Lebensgefühl gehöre eben nicht nur der Bedarfseinkauf, also die neue Hose oder die Bluse, sondern das Erlebnis. Seit Jahren setzt das Einkaufscenter mit seinen 200 Geschäften konsequent auf die Trumpfkarte Mehrwert. Dazu gehören Shows und allerlei Spektakel. Und das soll 2016 noch einmal übertrumpft werden. Dann hat das Center Geburtstag. 2006 war der Umbau vom Saalepark zum Nova Eventis vollendet worden. 200 Millionen Euro waren investiert worden. Zehn Jahre später wird das gefeiert. Die Konkurrenz in den umliegenden Innenstädten wird es nicht gern hören.
„Wir stellen unser Konzept jedes Jahr auf den Prüfstand. Das Internet ist beim Thema Einkauf zwar ein harter Konkurrent. Aber das traditionelle Shoppen ist nicht aus der Mode gekommen“, sagt Rühle. Die Zahlen, die das Center kommuniziert, unterstreichen das. An normalen Wochentagen strömen demnach bis zu 17.000 Kunden nach Günthersdorf ins Nova Eventis. An Wochenenden und speziell vor Festtagen wie Weihnachten oder Ostern klettert das Publikumsinteresse enorm. Dann stöbern täglich bis zu 45.000 Leute durch die Ladenstraßen, in denen 1 500 Menschen ihrer Arbeit nachgehen. Über Umsatzzahlen schweigt das Management. Zuletzt war 2012 von einem Jahresumsatz von über 200 Millionen Euro die Rede.
„Wir wollen Familien etwas bieten. Auch den Männern, bei denen wir ebenfalls eine Veränderung feststellen“, so die Managerin. Das bedeutet wohl, dass die Herren heute weniger knurriger sind als früher, wenn sie ihre Frauen beim Bummel begleiten. Das dürfte im Shoppingtempel freilich auch daran liegen, dass für Männer eine Lounge eingerichtet worden ist, in der sie beispielsweise Fußball im TV schauen können.
Durchschnittskunde bleibt rund drei Stunden
Und so wundert es nicht, dass der Durchschnittskunde rund drei Stunden in Günthersdorf bleibt, bis er wieder nach Hause fährt. Geht es nach dem Center-Management, dann soll sich daran auch nichts ändern. Um zusätzliche Anreize zu schaffen, dürfen sich Besucher Anfang Februar in den Winterferien auf magische Ballonwelten freuen.
Aktionskünstler werden aus kleinen Ballonen überdimensionale Figuren und Landschaften erschaffen. Es folgen der Feenfrühling zu Ostern, eine Kirmes zu Pfingsten, im Sommer eine Show mit heißen Schlitten und Motorrädern aus den USA, eine große Schlagerparty mit Stars und im Herbst die Ausstellung „Terra Fauna“. Exotische Pflanzen und Reptilien sind dann zu sehen. „Natürlich stimmen wir solche Aktionen mit den Behörden ab. Gerade beim Tierschutz gibt es strenge Bestimmungen, die wir einhalten müssen“, erklärt Rühle.
Im kommenden Jahr führt der Center-Betreiber, das ECE-Projektmanagement, zudem die Verhandlungen mit Handelsketten und Modelabels zu den Mietverträgen über die Shops weiter. Üblicherweise haben die Vereinbarungen im Nova Eventis eine Laufzeit von zehn Jahren. Seit 2014 werden die neuen Kontrakte verhandelt. „Die Umstrukturierung nutzen wir auch, um neue Konzepte anzusiedeln“, sagt Rühle.
Ganz neu und in Deutschland noch relativ exklusiv ist beispielsweise der Kosmetik-Anbieter Inglot. Männer müssten sich das so vorstellen, meint Rühle: Dieser Laden sei so etwas wie der Media Markt für Frauen. (mz)