Nach "auffälligen Krankheitsverläufen" Nach "auffälligen Krankheitsverläufen": Zwei Menschen sterben im Klinikum Merseburg

Merseburg - Das Carl-von-Basedow Klinikum in Merseburg ist in Alarmbereitschaft: In der ersten Augustwoche mussten drei Patienten innerhalb weniger Stunden mit „auffälligen Krankheitsverläufen“ auf die Intensivstation des Klinikums in Merseburg gebracht werden, erklärt Klinik-Geschäftsführer Lutz Heimann am Mittwoch in einem Gespräch.
Die Patienten hatten unabhängig von ihren Vorerkrankungen allesamt eine Unterzuckerung entwickelt, wegen derer sie intensivmedizinisch behandelt werden mussten. Zwei der Betroffenen starben, ein Patient sei stabil und auf dem Weg der Genesung. „Wir können uns diese Fälle nicht erklären“, fügte Heimann sichtlich betroffen hinzu. Daher hat die Klinikleitung die Staatsanwaltschaft und Polizei informiert.
Behandelt wurden die drei Betroffenen alle auf derselben internistischen Station
Behandelt wurden die drei Betroffenen alle auf derselben internistischen Station, die nun vorsorglich geschlossen wird. „Auf dieser Station behandeln wir viele ältere, häufig schwerkranke Patienten mit mehreren Krankheitsbildern. Dass sich ein Gesundheitszustand auch einmal unerwartet schnell verschlechtert, ist erst einmal nichts Ungewöhnliches.
Da aber in allen drei Fällen die gleiche Ursache dahinterstand, mussten wir schnell handeln, um den Hintergrund aufzuklären und einer Wiederholung so gut wie eben möglich vorzubeugen. Wir haben daher umgehend Maßnahmen ergriffen“, sagt der Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Roland Prondzinsky. Dazu gehörten erste interne Untersuchungen und auch die Prüfung der Dokumentation.
Staatsanwaltschaft Halle hat Ermittlungen aufgenommen
Was genau der Grund für die auffälligen Verläufe ist, muss nun weiter untersucht werden. Die Staatsanwaltschaft Halle habe die Ermittlungen aufgenommen, bestätigte Sprecher Klaus Wiechmann. Diese dauerten an. Er wollte sich daher nicht dazu äußern, in welche Richtungen ermittelt wird. Auch die Klinikleitung kann aufgrund des laufenden Verfahrens keine weiteren Details nennen, so Heimann.
Trotz allem habe man aber transparent mit dem Thema umgehen wollen. So werden stationäre Patienten informiert und den Mitarbeitern im Klinikum Gesprächsmöglichkeiten angeboten. Denn auch für sie, sei dies eine emotionale Herausforderung. (mz)