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Museum Burg Querfurt Museum Burg Querfurt: Weihnachtskalender-Ausstellung mit vielen Burgen und ein wenig Erotik

Von regina retzlaff 26.11.2015, 14:12
Cornelia Richtarsky besitzt mehr als 700 Adventskalender.
Cornelia Richtarsky besitzt mehr als 700 Adventskalender. Peter Wölk Lizenz

querfurt - Burgen und Schlösser, Märchen, Stadtansichten, weltliche und christliche Motive - ja, und sogar Erotik zeigen die Weihnachtskalender, die ab Samstag im Museum Burg Querfurt zu sehen sind.

Die rund 70 Kalender stammen aus der Sammlung von Cornelia Richtarsky. Die 55-jährige Heilerziehungspflegerin lebt in Machern bei Leipzig und nennt um die 700 Adventskalender ihr Eigen. Mit ihrem Ehemann Gerhard, der ihre Sammlung akribisch dokumentiert, war sie diese Woche nach Querfurt gekommen, um beim Aufbau der Ausstellung dabei zu sein. „Ich war ja gebeten worden, besonders Motive von Burgen und Schlössern auszuwählen. Das habe ich getan. Aber man kann natürlich einen bunten Querschnitt hier dessen sehen, was ich besitze“, erklärte Cornelia Richtarsky in einem MZ-Gespräch.

Kalender aus den 1930er-Jahren

Seit mehr als 40 Jahren sammelt sie Adventskalender. Aber nur die, hinter deren Türchen sich hübsche Motive verbergen und nichts Süßes. Die Idee entstand, als ihre Mutter ihr eröffnete, sie sei nun zu alt für einen Adventskalender. Aber die schönen Motive hatten sie immer sehr begeistert. Also beschloss sie, selber welche zu sammeln. Der Grundstock ihrer Sammlung waren die Kalender, die ihre Mutter sorgfältig aufbewahrt hatte. Die ältesten Kalender ihrer Sammlung stammen aus den 1930er-Jahren.

Den Adventskalender selbst gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Der erste selbstgebastelte Kalender stammt vermutlich aus dem Jahre 1851. Den ersten gedruckten Kalender gab es vor etwa 100 Jahren. Mit der Teilung Deutschlands entwickelte sich der Geschmack der Kalender unterschiedlich. Für westdeutsche war aufgeklebter Glimmer mit viel Schnickschnack charakteristisch. In der DDR wurden viele Kalender atheistisch ausgerichtet, hießen sogar Vorweihnachtskalender. Eine kleine Menge christlicher Kalender wurde aber auch gedruckt. Spät setzte sich der Adventskalender in den europäischen Nachbarländern durch - in Osteuropa erst ab 1990.

Dennoch hat Cornelia Richtarsky auch Kalender aus Peru, China, Finnland, Spanien, Neuseeland. „Ich bin immer auf der Suche. Ganz besonders suche ich den Kindergartenkalender von 1964. Den hätte ich gerne,“ sagt sie.

Die Ausstellung „24 Türchen - Adventskalender aus aller Welt“ wird am 28. November um 14.30 Uhr im Bildersaal der Burg für jedermann eröffnet. Mit dabei ist der Germaniachor Gerichshain. Die Ausstellung ist dann bis zum 14. Februar 2016 während der Öffnungszeiten des Museums (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr) zu sehen. (mz)