Mittelalterspektakel auf Schloss Schkopau Mittelalterspektakel auf Schloss Schkopau: Baden und Speisen wie im Mittelalter

SCHKOPAU/MZ - Das Wetter war zwar zunächst nicht allzu berauschend, aber das Mittelalterspektakel am Schkopauer Schloss wollten sich am Wochenende zahlreiche Neugierige dennoch nicht entgehen lassen. Richtig viel Andrang herrschte beispielsweise beim sogenannten Amazonenritt. Als mutige Kriegerin zog hierbei Sabine Krüger Jung und Alt gleichermaßen in ihren Bann. Mit Pfeil und Bogen jagte sie auf ihrem Pferd im Galopp über das Gelände, schleuderte zudem Speere und Messer durch die Luft und traf dabei immer genau ins anvisierte Ziel. Außerdem ließ sie ihr Pferd kleinere Kunststücke vorführen und es sogar über ein brennendes Hindernis springen. „Dafür sind viele Trainingsstunden notwendig“, erzählte sie kurz nach ihrer spektakulären Show. Nebenbei musste sie jede Menge Autogramme schreiben.
Die 33-Jährige befasst sich seit ihrem 15. Lebensjahr mit der Tierdressur. Auf Festen wie in Schkopau sei sie häufig anzutreffen und das deutschlandweit. „Ich bin ja nicht nur als Amazone unterwegs, sondern habe auch eine Indianershow“, hob Sabine Krüger die Abwechslung hervor, die ihr einstudiertes Programm ausmacht. Außerdem sei ihr gekonnter Umgang mit Tieren auch schon bei verschiedenen Filmproduktionen gefragt gewesen. „
„Die Show von ihr war wirklich super. Es ist schön, dass hier so etwas geboten werden konnte“, befand denn auch Paula Herold, die sich mit Mittelalterfesten bestens auskennt. Unter anderem habe sie früher auf der Querfurter Burg ähnliche Veranstaltungen organisiert und tue das heutzutage noch in Erfurt.
Das aufregende Treiben der Amazone ließ wohl nur Patrick, den Bader, kalt. Gefroren hatte er aber nicht. „Bei mir sind es hier ungefähr 39 Grad“, verriet er mit freiem Oberkörper. In einem mit warmen Wasser gefüllten Zuber hatte er es sich gemütlich gemacht. Eigentlich hätten das ja seine Gäste machen sollen. Weil die staunenden Gäste aber nicht im Freien ins gemütliche Nass springen wollten, gönnte sich der Bader eben selbst das Vergnügen. So ein Badehaus sei im Mittelalter tatsächlich stark frequentiert gewesen. „Eigene Zuber hatten die Leute zumeist ja nicht“, so Patrick, der Bader. Mit seinem Zuber - laut Patrick ein ehemaliges Schnapsfass - sei er sogar schon in Dänemark gewesen. Und da hätten die Leute Schlange gestanden, um vor Publikum im mittelalterlichen Zuber zu baden.
Anstehen mussten Besucher ab und an beim Kinderbogenschießen, wobei die Knirpse sichtlich Spaß hatten. Auf erwachsene Besucher warteten zahlreiche Stände. Schreiner, Steinmetze, Schmiede und unzählige weitere Markttreibende führten mittelalterliche Handwerkskunst vor. Auf einer Bühne wurde zudem mittelalterliche Musik geboten. Dass bei der Vorbereitung eines solchen Festes auf Abwechslung geachtet werde, war vom Organisator Eberhard Hajek zu erfahren. Etwa 30 Veranstaltungen stelle sein Unternehmen im Jahr auf die Beine. Der Austragungsort für ein Mittelalterfest solle dann nach Möglichkeit auch das richtige Flair bieten, so wie es aus seiner Sicht beim Schkopauer Schloss der Fall ist.
Dass das erstmals ausgerichtete Mittelalterspektakel im kommenden Jahr seine Fortsetzung erlebe, stehe so gut wie fest. „Wir führen an jedem neuen Austragungsort mindestens drei Veranstaltungen durch, wenn sich zeigt, dass die Leute das Fest gut annehmen, machen wir das dann auch länger“, so der Organisator weiter. Manchmal würde so ein Termin auch mit anderen Ereignissen kollidieren, wodurch es passieren könne, dass sich die Besucherzahl in Grenzen hält. Weiterhin könne es vorkommen, dass auch das Wetter nicht so richtig mitspielt. Mit der Besucherzahl in Schkopau war Eberhard Hajek aber nicht unzufrieden.
