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Merseburg Merseburg: Keime und Viren haben keine Überlebenschancen

Von REGINA RETZLAFF 21.07.2011, 16:44

MERSEBURG/MZ. - "Wir haben einen Technologievorsprung von 25 Jahren." Mit dieser Feststellung beeindruckte der Geschäftsführer der Mol Katalysator GmbH, Jürgen Koppe, die Landes-Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft, Birgitta Wolff. Die war am Donnerstag auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Steffen Rosmeisl nach Merseburg gekommen, um die Hochschule und das innovative Unternehmen von Jürgen Koppe zu besuchen.

Und die Ministerin hatte allen Grund zum Staunen, denn die Merseburger Firma, die ihren Sitz im Mitz hat und Katalysatoren produziert für die Reinigung von Luft, Wasser und Gasen, stellte ihr die neueste Technologie vor - das Mol-Lik-Verfahren zur Desinfektion von Wasser und zur Verbesserung der Raumluftqualität. Hinzu komme die Reduzierung von Energiekosten und Wartungsaufwand.

Man habe dazu eine spezielle Folie entwickelt und auch patentieren lassen, die mit einer Lichtquelle verbunden zum Einsatz komme. Dieser Katalysator wird im Wasser versenkt, um es für den Laien einigermaßen verständlich zu beschreiben. Die Folie reagiere mit dem Wasser, werde negativ geladen und ziehe so die Keime aus dem Wasser an. "Dabei werden sie sozusagen mit Stumpf und Stil vernichtet." Am Ende sei das Wasser frei von Biofilm.

"Wir erreichen damit eine hohe Effektivität beim Abbau von Biofilmen und beim Gesundheitsschutz, denn Keime, Legionellen und Viren werden zuverlässig bekämpft. Weitgehend wird auf Chemie verzichtet, Biozide werden nicht eingesetzt, so dass keine unerwünschten Nebenwirkungen für Mensch und Material auftreten", erklärt Koppe.

Genutzt wird diese Technologie zum Beispiel schon in der Merseburger Schwimmhalle. Eine Mol-Lik-Kartusche ist dort im Duschkreislauf installiert und sorgt für hygienisch einwandfreies Wasser. "Der Energieaufwand für die thermische Desinfektion konnte in den zwei Monaten seit dem Einbau halbiert werden", schildert Koppe. In Geld ausgedrückt sind das 13 000 Euro Einsparung in zwei Monaten.

Um die neue Technologie deutschlandweit zu vertreiben, hat sich das Merseburger Unternehmen die Firma Veolia ins Boot geholt, einen der führenden Anbieter von Technologien zur Wasseraufbereitung. "Diese Technologie passt in unsere Unternehmensphilosophie", sagte dazu Volker Alps, Geschäftsbereichsleiter von Veolia. Man baue auf eine lockere Zusammenarbeit, die berge weniger Risiken und sei komfortabel für beide Unternehmen, erklärte er auf die Frage von Birgitta Wolff, welche Art von Zusammenarbeit man pflege und ob Veolia womöglich darauf aus sei, die Merseburger Firma "zu schlucken".

"Wir sind sozusagen ein Familienunternehmen mit starken Wurzeln in der Region", hatte Koppe eingangs erklärt. 20 Mitarbeiter sind beschäftigt und jeder zweite von ihnen sei ein Erfinder, so der Geschäftsführer, der stolz ist auf die innovativen Technologien, die von Merseburg aus ihren erfolgreichen Weg durch Deutschland und die Welt nehmen.