Mehrgenerationenhaus in Merseburg Mehrgenerationenhaus in Merseburg: Kontakte knüpfen in neuem Café
Merseburg - Eine Plattform um gemeinsame Ideen zu finden, Engagement zu entwickeln und miteinander ins Gespräch zu kommen - das soll fortan das „Café Connect“ in Merseburg bieten. Jeden Freitag von 16 bis 19 Uhr treffen sich hier Migranten, darunter vor allem Flüchtlinge, und Merseburger.
„Wir hatten das Gefühl, dass wir noch etwas machen müssen, um den Austausch zwischen den Menschen zu ermöglichen“, erklärt Martin Bialek die Idee, die im Rahmen des Projektes „Netzwerkstelle Willkommenskultur“ umgesetzt wurde. „Das Café soll vor allem regelmäßige Treffen ermöglichen und ein sehr niederschwelliges Angebot sein“, betont er. Jeder, der sich einbringen möchte, sei willkommen, freitags in das Mehrgenerationenhaus am Roßmarkt zu kommen. Vom normalen Gespräch bis hin zur Planung gemeinsamer Aktivitäten - zum Beispiel einem Weihnachtsmarktbesuch oder ein Schachspiel - sei alles möglich.
„Wir wollen aber auch weiterdenken und gemeinsam neue Ideen entwickeln“, sagt Bialek und verweist auf die große Schautafel, die bei der Premiere des Cafés noch reichlich Platz bot. Neben dem gemeinsamen Austausch in sprachlicher und kultureller Vielfalt wird im Café auch stets für Speisen, Getränke und Unterhaltung für Kinder gesorgt sein. Zudem soll allerhand Informationsmaterial in mehreren Sprachen den Migranten das Ankommen und die erste Orientierung in der Stadt und im Kreis erleichtern.
„Wir bemerken auch gerade am Beispiel von Projekten mit Schülern, dass sich beim direkten Kennenlernen Vorurteile abbauen lassen und beide Seiten positive Erfahrungen im Umgang miteinander machen“, erzählt Bialek. Das soll auch das Ziel des Café Connect sein, wie es weiter hieß. Finanziert wird das Projekt übrigens über das Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“. Verantwortlich für die Durchführung zeigen sich der Verein Vorruhestand der Chemieregion sowie das Netzwerk Weltoffener Saalekreis.
Bei den ersten Besuchern kam das erste Treffen im Rahmen des Projektes bereits richtig gut an. Die einführenden Worte Bialeks sollte er auf Deutsch halten, forderten sie ihn auf. Ein Übersetzer erklärte denjenigen, die noch nicht so gut Deutsch verstehen und sprechen, auch auf Arabisch, was bei der Begrüßung gesagt wurde. Die Gäste ließen dann auch umgehend ausrichten, dass sie sich für die Einladung ins Café bedanken und das Beisammensein nutzen wollen, um interessante Gespräche zu führen und neue Kontakte zu knüpfen. (mz)