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Kaufland in Merseburg Kaufland in Merseburg: Mit der alten D-Mark shoppen

Von Undine Freyberg 18.01.2016, 07:28
Auch an der Kaufland-Kasse von Gudrun Hottenrott werden D-Mark und Euro bis Ende Januar gleichberechtigt behandelt.
Auch an der Kaufland-Kasse von Gudrun Hottenrott werden D-Mark und Euro bis Ende Januar gleichberechtigt behandelt. Peter Wölk Lizenz

Merseburg - Die D-Mark ist zurück - zumindest für kurze Zeit, denn in allen deutschen Kaufland-Filialen kann man im Januar mit D-Mark bezahlen. Grund: Kaufland will seine Kunden nochmal in die 60er versetzen, als die D-Mark noch das verlässliche Zahlungsmittel war. „Auch die Frau von Welt achtet auf ihr Haushaltsgeld“, heißt die Werbebotschaft im Design von damals, und so bietet Kaufland zusätzlich zahlreiche Artikel bekannter Markenhersteller, die diese exklusiv im Retro-Design produziert haben, an. Hierzu zählen Klassiker wie zum Beispiel Bärenmarke, Rama, Melitta Kaffee, Ahoj-Brause, Schauma Shampoo oder Dalli Waschmittel. Auch das alles gegen D-Mark und zum bekannten Kurs von 1,95583 D-Mark für einen Euro.

Damit das funktioniert haben die Kassiererinnen eine DM-Taste an ihrer Kasse. Man zahlt so viel in D-Mark, wie man kann. Den Rest begleicht man in Euro. Hat man mehr D-Mark als der Einkauf kostet, gibt’s den Rest in Euro zurück.

Und wie ist bisher die Resonanz auf die D-Mark-Aktion?

Keine Riesenscheine

„Ich habe pro Tag vielleicht zwei bis drei Kunden, die mit D-Mark kommen“, erzählt Gudrun Hottenrott, die seit 2001 im Merseburger Kaufland an der Kasse sitzt. Und so gehe es sicherlich auch ihren Kolleginnen. Es seien nicht die Riesenscheine. „Aber ich hatte auch schon Leute, die mit drei 20-Mark-Scheinen kamen. Die hatten sie beim Aufräumen auf dem Boden gefunden, haben sie erzählt.“ In der ersten Woche seien nicht so viele mit D-Mark gekommen. In der zweiten seien es schon mehr gewesen. „Wir haben mittlerweile in Merseburg eine D-Mark-Summe im mittleren vierstelligen Bereich eingenommen“, sagte Thomas Götze, seit zwei Jahren Kaufland-Marktleiter in Merseburg, der MZ. Er gibt ehrlich zu, dass er nicht mit einer solchen Resonanz gerechnet hätte.

„Aber wenn man drüber nachdenkt - mancher hat sich ja vor der Umstellung auf Euro Scheine weggelegt, als Erinnerung. Und die werden jetzt ausgepackt.“ Auch wenn die vermutlich alle echt waren - man sei auch auf das Thema Falschgeld gut vorbereitet. „Wir hatten Ansichten der unterschiedlichen Scheine bekommen - von den letzten, aber auch von den alten Scheinen.“ Eine Kollegin hätte sogar noch selbst Scheine gehabt und die vor Beginn der Aktion zur Schulung mitgebracht.

„Die Leute finden die Aktion jedenfalls richtig toll, und kommen mit den unterschiedlichsten Beträgen“, lächelt Gudrun Hottenrott. Nimmt sie D-Mark-Scheine an, wandern die in die Kassenschublade. Klimpergeld geht in einen Extra-Becher, da das leicht zu verwechseln wäre. In Halle soll bei der Aktion sogar ein alter, brauner 1 000-Mark-Schein aufgetaucht sein.

Am 1. Januar 2002 wurde der Euro als Bargeld eingeführt und hat damit, nach über 50 Jahren, die DM abgelöst. 12,9 Milliarden D-Mark sollen laut Deutscher Bundesbank noch im Umlauf sein - fast sieben Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte davon sind Münzen. Seit der Bargeldeinführung des Euros gilt die D-Mark nicht mehr als Zahlungsmittel. Man kann noch vorhandene Banknoten und Münzen aber unbefristet und gebührenfrei bei der Deutschen Bundesbank in Euro umtauschen. Eine Bundesbankfiliale gibt es zum Beispiel in Leipzig. (mz)