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MZ-HEIMATSERIE Geschichte in Merseburg ausgegraben

Die Klosterbauhütte Merseburg besteht seit mittlerweile zehn Jahren. Was am Kloster alles passiert und was sich der Verein wünscht.

Von Undine Freyberg 03.01.2023, 18:00
Vereinschef Günter Reinhold  (r.) und Vereinsmitglied Katrin Prause auf dem Grabungsfeld, das Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt wurde und jetzt wieder sichtbar gemacht wird.
Vereinschef Günter Reinhold (r.) und Vereinsmitglied Katrin Prause auf dem Grabungsfeld, das Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt wurde und jetzt wieder sichtbar gemacht wird. Foto: Katrin Sieler

Merseburg/MZ - Im Winterrempter des Petriklosters ist der alte Putz abgenommen worden. Jetzt werden die Steine in dem Gewölbe neue verfugt. „Ein Teil ist schon gemacht“, sagt Vereinschef Günter Reinhold. Bei diesen Arbeiten werde man von der Pem unterstützt – auch bei Arbeiten im Außengelände. „Jedes Mal, wenn wir Denkmalpfleger hier haben, sehen die sich die Schlusssteine an und staunen“, so Reinhold. Das Schöne daran sei, dass man dadurch sehen könne, wie früher Gewölbe gemauert wurden. Denn diese Rundbögen seien ja das Besondere in dem Kreuzgewölbe, fügt Vereinsmitglied Katrin Prause hinzu. „Und wenn wir mit Kindergruppen hier sind, ist das immer ganz spannend, weil alle wissen, was passieren würde, wenn man den Schlussstein herausnimmt“, lacht sie. Da der Bereich um das Kloster die Keimzelle Merseburgs gewesen sei – hier habe einst alles angefangen – habe sie es für besonders wichtig gehalten, genau hier Geschichte zu vermitteln. „Denn wir wollen das noch mindestens bis in die nächste Generation tragen“, sagt Katrin Prause, die selbst zur sogenannten Kinder- und Jugendgruppe der Klosterbauhütte gehört. Diese Gruppe organisiert jährlich rund 20 Veranstaltungen für Kitas und Schulen. Doch der Verein hat noch viel mehr Gruppen. Aus dem kleinen Verein, der am 29. November 2012 an den Start gegangen war, um das Petrikloster vor weiterem Verfall zu bewahren, ist ein Verein geworden, der in Merseburg sichtbar und immer wichtiger ist. Seit langem gibt es zum Beispiel auch eine Theatergruppe, eine Klostergartengruppe, eine Bienengruppe – denn es wird auch eigener Honig hergestellt –, eine Weihnachtsgruppe (2022 gab es zum ersten Mal eine Klosterweihnacht) und eine Grabungsfeldgruppe, die sich mit dem Freilichtmuseum auf dem Außengelände beschäftigt.