Forderung von 500.000 Euro Forderung von 500.000 Euro: Herzattacke wegen Finanzärger?

Merseburg/Magdeburg - Die Sache nimmt Dieter Schönau mächtig mit. Und da kann das Herz schon mal schlappmachen. Der Chef des Fördervereins des Luftfahrt- und Technikmuseums soll mit seiner Firma Airpark GbR 500.000 Euro an die Investitionsbank des Landes zurückzahlen, weil er zwar Fördermittel bekommen aber die versprochenen drei Arbeitsplätze nicht geschaffen hat.
Der 80-Jährige lebt mit einem implantierten Defibrillator. „Und der musste mir jetzt fünf Schläge hintereinander versetzen, weil mein Herz versagt hat“, erzählte er der MZ.
Die finanziellen Forderungen vom Land kann er nach eigener Aussage nicht stemmen. Seine Firmen und Grundstücke seien verkauft. Seine Rente ist mit 398 Euro nicht besonders üppig. „Vielleicht sollten die einfach herkommen und mir eine Kugel in den Kopf jagen. Dann wären wir alle Probleme los“, meint er bitter.
Stellungnahme angefordert
Doch Dieter Schönau wäre nicht Dieter Schönau, wenn er so leicht aufgeben würde. Der 80-Jährige hat sich mit einem Brief an Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) gewandt und um die Hilfe des Landesvaters gebeten. Regierungssprecher Matthias Schuppe erklärte gegenüber der MZ, dass der Ministerpräsident eine Stellungnahme angeordnet habe.
„Das heißt, dass jetzt alle zuständigen Stellen - also zum Beispiel auch das Wirtschaftsministerium - die Sache prüfen und sich äußern müssen.“ Aber es sei natürlich so, dass Fördermittel das Geld des Steuerzahlers seien, und wenn die vereinbarten Auflagen nicht erfüllt würden, würde zum Beispiel der Rechnungshof sagen, wir hätten die Pflicht, das Geld zurückzufordern.
Ähnlich lautete auch die Antwort, die die Investitionsbank Sachsen-Anhalt auf die Anfrage der MZ gab. „Natürlich haben wir aber dabei die wirtschaftliche Situation des Unternehmens und die Vermögenssituation des Kunden im Blick, so dass unzumutbare Belastungen im Rahmen der rechtlichen Spielräume vermieden werden“, erklärte Sprecherin Kathrin Mollenhauer.
Die Forderungen gegenüber Schönau bestünden bereits seit mehreren Jahre. „In dieser Zeit haben wir unser Ermessen ausgeübt und sind dem Kunden im Rahmen unserer Möglichkeiten entgegengekommen. Diesen Ermessensspielraum werden wir auch weiterhin ausschöpfen.“ (mz)