Durch Corona verzögert Durch Corona verzögert: Feuerwehr im Saalekreis bietet zusätzliche Ausbildungsangebote
Merseburg - Uneingeschränkt sind die Feuerwehrleute im Saalekreis auch während der strengen Einschränkungen der Coronakrise zu Unfällen, Bränden und anderen Hilfeleistungen ausgerückt. Doch auch sie waren von den Verordnungen direkt betroffen, Dienste und Ausbildungen durften über Monate nicht stattfinden. „Das werden wir in diesem Jahr wohl nicht mehr ganz aufholen“, sagt Kreisbrandmeister Michael Jahn. Doch der Stau soll zumindest durch zusätzliche Angebote abgebaut werden.
Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln für einige Wehre schwierig
Erst seit Anfang des Monats dürfen sich die freiwilligen Feuerwehrleute zu Diensten und Ausbildungen wieder in den Gerätehäusern treffen. „Maximal zehn Leute dürfen in einer Gruppe sein, aber mehrere Gruppen können räumlich getrennt arbeiten“, sagt Jahn. Nicht alle Wehren würden dies schon wieder annehmen. „Manche tasten sich langsam vor.“
Andere können die immer noch geltenden Hygiene- und Abstandsregeln nicht vollumfänglich gewähren. Pflicht ist unter anderem einen Hygienebeauftragten zu ernennen, in dessen Hand die Überprüfung der Maßnahmen bis hin zur entsprechenden Dokumentation liegt. „Damit ist auch viel Verantwortung verbunden“, sagt Jahn. Trotz allem haben, wie in Merseburg, einige Wehren den Dienst wieder aufgenommen.
Kein Eignungsverlust, wenn Ausbildung zeitlich nicht geschafft wird
Aufgeholt werden müssen vor allem die Ausbildungen für Atemschutzgeräteträger. „Sie dürfen jetzt wieder auf die Gewöhnungsstrecke“, wo sie die Arbeit unter Atemschutz jährlich üben müssen. Diese Übungen finden normalerweise nur am Wochenende statt, aufgrund der besonderen Situation werden sie mit zusätzlichen Angeboten auch unter der Woche stattfinden. Das bedeute einen Mehraufwand für die Ausbilder, die den aber gern auf sich nehmen, so Jahn.
Darüber hinaus könne bei Ausbildungen am Feuerwehrtechnischen Zentrum in Blösien nur Gruppen mit halb so viel Teilnehmern stattfinden, um die Abstandsregeln in den Räumen einzuhalten. Gleichzeitig sei der Druck jedoch von den Einsatzkräften genommen worden, weil das Land per Verordnung festgelegt hat, dass die Männer und Frauen in diesem Jahr nicht ihre Eignung verlieren, wenn sie die Ausbildungen zeitlich nicht mehr schaffen. Das sei eine direkte Reaktion auf die Pandemie, so Jahn und eine sehr zweckdienliche Entscheidung.
Ausbildungen für angehenden Feuerwehrleute wieder aufgenommen
Trotz aller Bemühungen treffe die mehrmonatige Zwangspause vor allem die jungen Feuerwehrleute und jene, die sich gerade in der Ausbildung zum Truppmann oder zur Truppfrau befinden. „Die Ausbildungen dienen der Übung und Festigung“, sagt der Kreisbrandmeister und das fehle nun. Ältere Kameraden können da von mehr Routine zehren. Daher sollen die Ausbildungen für junge Kameraden auch schnellstmöglich nachgeholt werden.
Darüber hinaus seien die Ausbildungen für die angehenden Feuerwehrleute wieder aufgenommen worden. „Wir wollen niemanden auf dem Weg verlieren.“ Die ruhenden Ausbildungen haben aber laut Kreisbrandmeister Michael Jahn nicht die Einsatzfähigkeit der Wehren im Saalekreis bedroht. Ob die freiwilligen Wehren jetzt wieder mit dem Ausbildungsdienst beginnen, können sie darüber hinaus selber entscheiden. (mz)