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Döllnitzer wärmten und vergnügten sich

Von Hans-Erdmann Gringer 23.12.2007, 16:34

Döllnitz/MZ. - Rund 150 Einwohner und Gäste hatten nämlich trotz der Minusgrade den Weg zu dem bemerkenswerten barocken Bauwerk gefunden, um sich bis in den Abend hinein bei Glühwein und Gegrilltem über Gott und die Welt zu unterhalten und gleichzeitig etwas für die Instandsetzung der Kirche zu tun. Der Weihnachtsmann alias Jens Selle war mit einem Trike vorgefahren, dass Gerd Werner, von Beruf Schlosser, zur Verfügung gestellt hatte. Einen großen Tannenbaum hatte Bernd Sinang vom Heimatverein gespendet.

Auch Bürgermeister Günter Sachse, selbst Grundungsmitglied des Vereins, war da und zeigte sich sehr beeindruckt über die Resonanz. "Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Menschen für diese Sache engagieren, Das zeigt nachhaltig,wie sehr sie mit ihrem Ort verbunden sind", sagt er der MZ. Der Kirchenverein hatte Plätzchen gebacken die zum Verkauf angeboten wurden, im Kulturgarten wurden Kaffee und Kuchen ausgeschenkt und unter der Patronatsloge in der Kirche gab einen kleinen Verkaufsmarkt mit Erzeugnissen, u.a. aus der Halleschen Behindertenwerkstatt: Grußkärtchen, Keramik verschiedenster Art und Kerzen ebenso Blumengestecke vom hiesigen Blumenhaus.

Das Döllnitzer Gotteshaus, dessen Baubeginn auf das Jahr 1713 datiert wird, sieht von außen schon intakt aus, bedarf aber innen noch dringender Sanierung. Es wurde schon reichlich erneuert, der Schwamm hatte die Balken zerstört, doch das Tonnengewölbe ist noch nicht fertig, Spannseile wurden zur Sicherung eingezogen. Auch die Rühlemann-Orgel muss repariert werden und das ziemlich schnell, denn der Verein möchte, dass bald wieder Konzerte in der Kirche zu hören sind. Deshalb müssen dem ersten Treffen weitere folgen, sind sich die Vereinsmitglieder einig, sollen doch alle Erlöse in die Instandsetzung der Kirche fließen. "Damit wollen wir den Anteil der Eigenmittel aufbringen, um noch weitere Fördermittel beantragen zu können", so Vereinsmitglied Sylvia Selle.

"Ich finde es sehr gut, dass hier etwas passiert", sagte Ines Peibst, die mit ihrem dreijährigen Sohn Jonas auch das Krippenspiel sehen wollte, das die Kinder der örtlichen Grundschule im Gotteshaus aufführten. Wernicke und Co waren überrascht, "dass auch so viele aus den Nachbarorten da waren und uns unterstützen wollen", sagte sie. "Im Kulturkalender der Gemeinde sind die Ostertage noch nicht besetzt. Wir glauben, das da eine günstige Gelegenheit wäre, als Verein in Sachen Kirche wieder Flagge zu zeigen. Wir werden dann alle erneut herzlich einladen, mit uns zu feiern."