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Bürgerpreis-Vorschlag Bürgerpreis-Vorschlag: Verein hält Salztradition hoch

Von Uljana WuttiG-Vogler 27.01.2014, 21:17
Eberhard Richter, Maria Koch und Jens-Uwe Hönsch (v.l.n.r.).
Eberhard Richter, Maria Koch und Jens-Uwe Hönsch (v.l.n.r.).  Wölk Lizenz

Bad DürrEnberg/MZ - „Dass die Salztradition in Bad Dürrenberg hoch gehalten wird, das ist nicht zuletzt dem Heimatbund Bad Dürrenberg zu verdanken.“ Das sagt Jörg Höhne, Amtsleiter Kultur, Tourismus, Solebetrieb in der Bad Dürrenberger Stadtverwaltung. Der Verein wurde jetzt für seine Verdienste für die Ehrung mit dem MZ-Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ vorgeschlagen.

Der Verein ist 22 Jahre alt und hat derzeit 44 Mitglieder, erzählt der Vorsitzende Jens-Uwe Hönsch. Gegründet wurde er einst mit dem Ziel, die Heimatgeschichte der Stadt aufzuarbeiten und den Tourismus zu beleben. Unter der Überschrift „Lebendige Saline-Geschichte“ sammeln die Mitglieder seit vielen Jahren Spenden. So konnten sie im vergangenen Jahr 10 000 Euro – 5 000 Euro kamen von der Stiftung Spergau - für den großen Festumzug, der anlässlich des 250. Brunnenfestes stattfand, einwerben. Und nicht nur das, die Vereinsmitglieder gestalteten den Umzug auch aktiv mit.

Groß war auch das Engagement in Sachen Entente Florale, wie Höhne bestätigt. Bad Dürrenberg nahm als einzige Stadt aus den neuen Bundesländern an dem bundesweiten Wettbewerb teil. Im Vorfeld des Jury-Besuchs im Juli hatten Heimatbund-Mitglieder Salzkristalle in der Stadt aufgestellt, Frühblüher gepflanzt, die Heimatstube frisch gestrichen und alte Salinetechnik geborgen. „Auch die nächste Bewerbung der Stadt bei Entente Florale werden wir aktiv unterstützen“, sichert der Heimatbund-Vorstand zu, der aus Hönsch, seinem Stellvertreter Eberhard Richter und der Kassenwartin Maria Koch besteht. Wann das allerdings sein wird, ist noch nicht ganz klar. „Vielleicht 2015, aber darüber müssen wird noch einmal in Ruhe diskutieren“, blickt Höhne voraus.

Um die Salzgeschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, organisieren die Heimatbundmitglieder viermal im Jahr ein Schausieden, erarbeiten kleine Ausstellungen zum Thema Salz und sammelten Geld für die Restaurierung des Grabes des Salinedirektors Johann Andreas Bischof und für eine neue Windkunst. Sonn- und feiertags sind Mitglieder am Gradierwerk im Kurpark unterwegs, um den Besuchern auf ehrenamtlicher Basis Besichtigungen anzubieten. Weit über 1 000 Besichtigungen sind es bereits gewesen.

Unter der Federführung von Eberhard Richter macht sich der Verein seit rund zehn Jahren für den Wiederaufbau der ersten sächsischen Dampfmaschine von Christian Friedrich Brendel im Maßstab 1:1 als Funktionsmodell stark. Momentan läuft der Nachbau auf Hochtouren und soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Angelaufen ist auch das Projekt zur Schamanin von Bad Dürrenberg. Deren Grab war 1934 bei Kanalarbeiten im Kurpark gefunden worden. „Wir möchten eine Plastik vor ihr anfertigen lassen und diese im Kurpark aufstellen“, sagt Maria Koch.

2015 jährt sich zum 250. Mal die Fertigstellung des ersten Siedehauses. Aus diesem Anlass waren damals 50 Zentner Salz an die Bevölkerung verschenkt worden. „Mal sehen, was wir dazu machen“, sagt Hönsch.