Bürgerfernsehen Bürgerfernsehen: Offener Kanal nur über Kabel zu empfangen
Merseburg/MZ. - Die MZ erkundigte sich bei Steffen Hefter, Geschäftsführer des offenen Kanals (OK). Es sei richtig, bekräftigte dieser, dass der Abbau der Kopfstation im Auftrag der Medienanstalt Sachsen-Anhalt erfolgte. Die Medienanstalten der Länder sind dafür zuständig, dass die Bürger die offenen Kanäle empfangen können - allerdings ist der Etat dafür begrenzt.
Grundsätzlich, sagte Hefter, dürfe das Programm des OK nur über das Kabelnetz verbreitet werden, nicht über Satellit oder Antenne. Das Problem sei, dass es im Landkreis sehr viele kleine Kabelnetze verschiedener Anbieter gebe, für die alle ein separates Signal ausgestrahlt werden müsse. Allein in Merseburg gebe es sieben Anbieter mit verschiedenen Netzen. Daher versuche man, möglichst viele Nutzer mit einer Kopfstation zu bedienen. Im Wassertal seien es nur etwa rund 200 Empfänger gewesen, die Schere zu den Kosten zu stark auseinandergeklafft. Deshalb die Entscheidung für den Abbau.
"Wir würden gern den ganzen Landkreis bedienen", bedauert Hefter. Derzeit können etwa 15 000 Haushalte den offenen Kanal empfangen.
Leuna und Bad Dürrenberg sollen in den nächsten Wochen angeschlossen werden, auch für Querfurt hofft er auf eine Lösung noch in diesem Jahr.
Margrit Dilschmann aus dem Wassertal allerdings wird wohl auf den OK verzichten müssen. Gegenwärtig gebe es keine andere technische Lösung, hebt der OK-Geschäftsführer die Hände. Möglichkeiten sieht er im digitalen Fernsehen, aber das käme wohl flächendeckend in den nächsten fünf Jahren nicht zum Einsatz.