Vorbereitung für Suedostlink im Saalekreis Amerikanische Fliegerbombe bei Zöschen erfolgreich gesprengt
Bei Vorarbeiten für den Bau der Stromtrasse Suedostlink haben Fachleute eine amerikanische Fliegerbombe nahe Zöschen entdeckt. Weil eine Entschärfung nicht möglich war, ließen die Kampfmittelexperten sie vor Ort sprengen.
Zöschen/MZ - Die bei Sondierungsarbeiten im Saalekreis entdeckte amerikanische Fliegerbombe ist erfolgreich gesprengt. Das teilte der Saalekreis am Donnerstag gegen 11.30 Uhr mit. Er hob zugleich den verhängten Sperrkreis auf.
Eine Fachfirma hatte den knapp 230 Kilogramm (500 lbs) schweren Blindgänger am Mittwoch im Boden eines Feldes nördlich von Zöschen (Stadt Leuna) nahe des Raßnitzer Sees entdeckt. Wie der Saalekreis mitteilte, hatte die Prüfung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes ergeben, dass eine Entschärfung der Bombe nicht möglich war.
Deshalb erfolgte die Sprengung am Donnerstagvormittag. Dafür hatte der Kreis einen 1.000-Meter-Sperrradius festgelegt. Dieser tangierte allerdings keine bewohnten Gebiete, so dass keine Evakuierungen notwendig waren.
Bombenfund bei Untersuchungen für Stromtrasse Suedostlink
Die Kampfmitteluntersuchungen im Bereich östlich des Raßnitzer Sees sind Vorarbeiten für den Bau des Suedostlinks. Die Gleichstromtrasse von Wolmirstedt nördlich von Magdeburg bis nach Bayern soll künftig eine der Hauptadern im deutschen Stromnetz werden und Windstrom von Nord nach Süd transportieren.
Die Trasse quert den Saalekreis. Sie folgt dabei von Norden kommend zunächst der A14, zweigt dann bei Gröbers gen Süden ab. Östlich an Raßnitz, Zöschen und Kötzschau vorbei, trifft sie bei Tollwitz wieder auf die A9.
Fliegerbombe bei Leuna gesprengt: Zweiter Fund im Saalekreis
In diesem Bereich hatte es im vergangen September ebenfalls einen Bombenfund gegeben. Damals allerdings mit weitreichenderen Folgen. Für die Bergung musste die A9 mehrere Stunden gesperrt werden.
Laut Axel Happe, Sprecher des Netzbetreibers 50Hertz, seien die beiden Funde im Saalekreis, bisher die einzigen größeren Kampfmittelfunde bei den Sondierungsarbeiten. Diese dienen auch der Vorbereitung der sich anschließenden archäologischen Untersuchungen des Trassenkorridors.
Wie Lokalhistorikerin Edda Schaaf erklärte, seien im Februar 1945 im Bereich der Aue zahlreiche Bomben niedergegangen. Vermutlich handelte es sich dabei um Fehlabwürfe, die eigentlich die Chemiewerke in Leuna treffen sollten. Einige der Blindgänger seien in den Jahrzehnten danach bereits im Zuge des Bergbaus östlich von Merseburg entdeckt worden.