Aufgetischt Aufgetischt: Ein Schlossensemble im Arbeitszimmer
Merseburg/MZ. - Einige Mitarbeiter unserer Lokalredaktion sind richtig zu beneiden - das meinen zumindest Leser, die zu uns in die Büros an der Klia-Passage in Merseburg kommen. Schauen wir aus dem Fenster, haben wir eine phantastische Aussicht. Über den Dächern der Innenstadt recken sich die Türme der Stadtkirche St. Maximi, die Dächer des Schlosses und die Haube des Ständehauses. Fast wie ein Gemälde und bei jedem Wetter gut anzuschauen.
Auch Monika Schröpfer, Sachgebietsleiterin für Hilfen zur Erziehung beim Jugendamt des Landkreises, kann aufs Schloss sehen. Na gut, mag man meinen, das Jugendamt ist ja auch nur einen Steinwurf vom historischen Gemäuer entfernt.
Aber ausgerechnet von da aus ist es überhaupt nicht in Sicht. "Als unser Amt umzog und wir die neuen Büros bekamen, wollte ich wieder ein schönes Bild an der Wand", erzählt Monika Schröpfer.
Das Schloss als Motiv - ja, das wäre was. "Ich wohne schon ein paar Jahrzehnte in der Stadt und finde gerade diese Bauwerk immer wieder faszinierend. "Mach mir mal ein schönes Schloss", soll die Auftraggeberin ihrem Sohn David damals gesagt haben. Etwas Modernes habe sie erwartete. Eine Graffitiarbeit, wie sie es von ihrem Sohn gewohnt war. Seit vielen Jahren sprüht er im Keller des Hauses Bilder - für die Familie, Freunde, Hinz und Kunz.
Der Architekturstudent griff jedoch nicht zur Dose, sondern erstmals zu Pinsel und Ölfarben. Und das gekonnt. Monika Schröpfer gefällt's und auch so manchem Besucher in ihrem Büro. Einer wollte das Bild haben. Die Schlossbesitzerin lacht: "Das ist unverkäuflich."