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Auch 900-jähriges Jubiläum ist hier geplant Auch 900-jähriges Jubiläum ist hier geplant: Burg Querfurt als Stammsitz für Ritter

Von Undine Freyberg 06.03.2016, 13:47
Ausstellungsstücke des Ordens in der Querfurter Burgkirche
Ausstellungsstücke des Ordens in der Querfurter Burgkirche Peter Wölk

Querfurt/Merseburg - Bei den Rittern scheint schon alles in Sack und Tüten. Die Mitglieder des Ritterordens des Heiligen Erlösers von Mont-Réal („Ordre Equestre du Saint-Sauveur de Mont-Réal“, OESSM) möchten gern Burg Querfurt zu ihrem Stammsitz machen.

Ein Blick auf die Internetseite des Ordens lässt erahnen, wie ernst es den Rittern ist. Zum Beispiel bei der Mitgliederwerbung. Wer Mitglied werden möchte, kann sich schriftlich unter Hinzufügung eines Lebenslaufes und dreier Passbilder beim Deutschen Priorat bewerben.

Lieber heute als Morgen

„Das Deutsche Priorat lädt die Bewerber anschließend zu einem persönlichen Gespräch auf die Burg Querfurt ein. Im Anschluss an das Gespräch entscheidet das Deutsche Priorat über die Aufnahme oder Ablehnung des Bewerbers und teilt dies schriftlich mit.“ Auch die Feierlichkeiten zum 900-jährigen Gründungsjubiläum des Ordens und ein sogenanntes Großkapitel sollen 2018 auf Burg Querfurt stattfinden, verheißt die Homepage.

Lieber heute als morgen würden die Ritter des Ordens des heiligen Erlösers von Mont-Réal Burg Querfurt zu ihrem Stammsitz in Deutschland machen und haben deshalb im Februar bereits eine kleine Ausstellung in der Burgkirche Querfurt eröffnet. Doch wie der deutsche Generalprior, Chevalier-Prévot Heino Baron Möller, gegenüber der MZ bestätigte, werde das Bestreben des Ordens zwar bereits von einigen Personen unterstützt. Die endgültige Entscheidung oblige jedoch dem Kreistag des Saalekreises.

Einladung in den Vatikan

Die MZ fragte deshalb bei der Kreisverwaltung zum Stand der Dinge an. „Ich kann nur sagen, wir prüfen die Angelegenheit“, sagte Kerstin Küpperbusch, die Sprecherin des Saalekreises.

Im April sind Heiner Baron Möller und Ritter Enrico Paust als Vertrezter des Ordens in den Vatikan eingeladen. Sie haben eine Einladung erhalten, dort fünf Tage lang in den Lesesälen des Vatikanischen Archivs arbeiten zu dürfen. Die Ritter hoffen, im Archiv Schriften zu finden, die dem Orden während der Nazizeit verloren gegangen sind. Sie suchen zum Beispiel nach der Einsegnungsurkunde, die von Papst Johannes XXII. kam, und die Urkunde, mit der Papst Alexander VI. dem Orden einst gestattete, Spanien zu verlassen. (mz)