APK aus Merseburg APK aus Merseburg: Mit Granulat neue Maßstäbe beim Recycling

Merseburg - Die Merseburger Firma APK, hat den 1. Preis der Umweltallianz Sachsen-Anhalt in der Kategorie Rohstoffeffizienz gewonnen. Der Grund: Die Firma hat ein Verfahren entwickelt mit dem aus Verpackungsmüll wieder zu 100 Prozent neuwertiger Kunststoff entsteht. Weil es mehr schafft, als Recycling, nannten die Merseburger ihr neues Verfahren Newcycling.
„Dieser Preis spornt uns weiter an“, sagt Produktionschef und Vorstand Mike Kaina. APK teilt sich den Preis mit der Firma Cronimet Envirotec GmbH aus Bitterfeld. Sie kann Metallschlämme, also zum Beispiel den in Drehereien anfallenden Mix aus Öl und Metallspänen, zu 100 Prozent sortenrein recyceln. „Dass beide Sieger sich dadurch auch die Dotierung von 5 000 Euro teilen müssen, schmälert aber nicht die Anerkennung“, so Kaina. Früher sei die Recyclingbranche die Schmuddelecke der Industrie gewesen. „Heutzutage ist es etwas, an dem vor allem junge Ingenieure teilhaben wollen.“
Newcycling von APK setzt jetzt neue Maßstäbe
Bisher müssen in Deutschland laut Vorgabe 36 Prozent der Sachen, die in der Gelben Tonne landen, recycelt werden. Das steigt ab 2019 auf 58,5 Prozent und 2022 auf 63 Prozent an. Damit muss auch das verwertet werden, was bisher außer Acht gelassen wurde oder schlechter verwertet werden konnte. Zum Beispiel Verbundstoffe - die werden bisher meist verbrannt. Das Newcycling von APK setzt jetzt neue Maßstäbe. „Wir schließen den Rohstoffkreislauf zu 100 Prozent“, sagt die Firma selbstbewusst.
APK hat ihr bestehendes Recycling-Werk im Gewerbegebiet Merseburg-Süd für rund 20 Millionen Euro für das neue Newcycling-Verfahren ausgebaut. Die Testphase war vor rund anderthalb Jahren gestartet worden und ist erfolgreich verlaufen. Ab dem ersten Quartal 2019 soll dann offiziell „newcycelt“ werden.
Aktuell verarbeitet APK im Recyclingbereich 12.000 Tonnen Verpackungsmüll pro Jahr
Aktuell verarbeitet APK im Recyclingbereich 12.000 Tonnen Verpackungsmüll pro Jahr. Die Ausbeute an wiederverwertbarem Granulat liegt hierbei bei 8.000 Tonnen. Im neuen Werksteil wird die Ausbeute dann tatsächlich 100 Prozent sein.
Doch die Firma versucht nicht nur durch effektive Produktionsprozesse die Umwelt zu schonen. „Wir haben in unserer Firma zum Beispiel die Papierhandtücher abgeschafft und gegen textile getauscht“, sagt Kaina. „Und wir sind im Augenblick im Gespräch mit dem Kreis. Wir möchten nämlich eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, damit unsere Mitarbeiter schon auf umweltfreundliche Weise zur Arbeit kommen können.“ (mz)