Vor Krieg geflüchtet Ukrainischer Abschleppfahrer stirbt auf A2 - Ex-FCM-Spieler sammelt Spenden
Ein Familienvater, der vor Krieg und Elend aus der Ukraine geflüchtet war, ist bei einem Unfall auf der A2 bei Magdeburg tödlich verletzt worden. Der Fahrer beging Unfallflucht. Eine Spendenkampagne soll nun die Familie unterstützen.
Magdeburg. - Nach dem tödlichen Unfall auf der Autobahn 2 bei Magdeburg, bei dem ein 38 Jahre alter Abschleppwagenfahrer von einem Lkw erfasst worden war, ist eine Spendenkampagne ins Leben gerufen worden.
"Aus der Ukraine geflohen vor Krieg, Elend und Tod, wollte er hier seiner Frau und seinen beiden Kindern ein besseres und sicheres Leben ermöglichen", heißt es auf der Spendenplattform GoFundMe. Dort ist die Kampagne unter dem Stichwort "Igor" zu finden.
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Ukrainischer Familienvater stirbt bei Unfall auf A2 - Spenden sollen Verbliebenen helfen
Familie, Kollegen und Freunde seien sprachlos, gelähmt und überfordert mit dem viel zu frühen Tod. Aus diesem Grund startete Initiator Alexander Siemke eine Spendenkampagne für den Mann namens Igor.
Siemke spielte in der Saison 2003/2004 für die erste Mannschaft des 1. FC Magdeburg, unter anderem mit Mario Kallnik. Igor war in dem Abschleppunternehmen seiner Partnerin beschäftigt, daher habe Alexander Siemke die Situation hautnah miterlebt.
Abschleppfahrer stirbt auf A2: Familie benötigt Unterstützung
"In diesen schweren Zeiten benötigt die Familie Unterstützung, um die unerwarteten finanziellen Belastungen zu bewältigen, die mit solch einem unerwarteten Verlust verbunden sind. Ich möchte diese Spendenaktion ins Leben rufen, um der Familie zu helfen und etwas von der Last zu nehmen", heißt es weiter.
Das Geld soll vor allem für die Beerdigungskosten genutzt werden. Da Igor der Hauptverdiener der Familie war, werde das Geld auch genutzt, um der Familie die finanziellen Sorgen in der Anfangszeit ein wenig abzunehmen und Zeit für Trauer zu schaffen.
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Als Abschleppfahrer habe der 38-jährige Familienvater es sich hier zur Aufgabe gemacht, anderen Menschen in Notsituationen zu helfen. Bei dieser Arbeit, gerade einem Menschen in Not helfend, starb der Vater von zwei Kindern.
"Nachdem Igor vor dem Krieg geflohen war, kam er mit einer Dolmetscherin zu der Transportfirma meiner Partnerin und fing an zu arbeiten. Dabei blühte er richtig auf. Er nahm Deutschkurse, integrierte sich hervorragend, fand großen Spaß an der Arbeit und war bei allen Kollegen sehr geschätzt", so Siemke.
Tödlicher Unfall auf A2: Spendenziel ist fast erreicht
Insgesamt 12.694 Euro (Stand 14. November, 11.45 Uhr) sind bereits zusammengekommen. Das Spendenziel von 15.000 Euro ist fast erreicht.
"Ich kann mich nur bei allen Spendern bedanken. Es ist nicht selbstverständlich, einem Menschen und seiner Familie, die man teilweise nicht mal kennt, Unterstützung zukommen zu lassen", so Siemke weiter.
Lkw-Fahrer flüchtet nach tödlichem Unfall auf A2 bei Magdeburg
In der Nacht auf den 2. November hatte der Abschleppdienst-Mitarbeiter laut Polizei ein Auto auf dem Standstreifen der A2 bei Magdeburg auf seinen Anschleppwagen geladen. Als Igor zur Fahrerseite ging, wurde er von einem Fahrzeug erfasst.
Der Unfallfahrer flüchtete den Angaben nach vom Tatort. Der 38-jährige Abschleppwagenfahrer erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.
Nach einem Zeugenaufruf der Polizei habe sich kurze Zeit später ein Fuhrparkleiter aus Niedersachsen bei der Polizei gemeldet, der einen auf die Beschreibung passenden Lkw in seinem Bestand hat. Im Anschluss habe ein Unfallgutachter den Lkw untersucht. Die gefundenen Spuren passen demnach zu den Spuren am Tatort, so die Polizei.
Gegen den 63 Jahre alten Unfallfahrer seien nun Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung im Straßenverkehr und wegen Unfallflucht eingeleitet worden.