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Vorwurf Subventionsbetrug Vorwurf Subventionsbetrug: Tierschützer erstatten Anzeige gegen Schweinehochhaus in Maasdorf

Von Helmut Dawal 24.10.2018, 13:27
Das Schweinehochhaus in Maasdorf
Das Schweinehochhaus in Maasdorf Stedtler

Maasdorf - Das Deutsche Tierschutzbüro hat Strafanzeige wegen des Verdachts des Subventionsbetruges durch die HET GmbH und Geschäftsführer Michiel Taken als Betreiber des Schweinehochhauses in Maasdorf bei der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau erstattet.

„Die Anzeige steht im Zusammenhang mit Direktzahlungen aus dem EU-Haushalt, welche die HET GmbH für das Schweinehochhaus 2016 und 2017 erhalten hat“, informierte das Tierschutzbüro am Mittwoch.

Bei Beantragung dieser Mittel habe der Antragsteller versichert, sogenannte Cross-Compliance-relevante Vorgaben einzuhalten. Dabei gehe es nicht nur um die Einhaltung von Vorschriften in den Bereichen Umweltschutz und guter landwirtschaftlicher Zustand der Flächen, sondern auch um die Einhaltung tierschutzrechtlicher Vorgaben.

„Durch die EU-Mittel wurde das Schweinehochhaus über Jahre durch Steuermittel finanziert!“

Letzteres ist nach Auffassung der Tierschützer im Schweinehochhaus nicht gegeben. Das sei ein Verstoß gegen die Cross-Compliance-Regelungen. Daher bestehe der Verdacht des Subventionsbetruges. „Die Existenz des Schweinehochhauses und die dort herrschenden Zustände sind schon an sich grausam genug. Dass dafür jedoch möglicherweise nicht gerechtfertigte Zahlungen aus dem EU-Haushalt fließen und die Zustände verschleiert werden, ist ein Skandal“, so Fabian Steinecke, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbüros.

Laut Angaben des Tierschutzbüros hat die HET GmbH von der EU im Jahr 2016 exakt 25.058,66 Euro erhalten. Im Jahr 2016 waren es 24.989,91 Euro. „Durch die EU-Mittel wurde das Schweinehochhaus über Jahre durch Steuermittel finanziert! Es kann und darf nicht sein, dass solche Gelder für Tierquälerei benutzt werden“, so Fabian Steinecke.

Geschäftsführer Michiel Taken stellte auf MZ-Anfrage klar, dass die HET GmbH kein Geld für das Schweinehochhaus bekommen hat. „Es handelt sich um Direktzahlungen für Ackerbauflächen, wie sie andere Landwirtschaftsbetriebe auch bekommen“, betonte er. Das Schweinehochhaus steht nach seinen Angaben leer. Wie es damit weitergeht, ließ er offen. „Wir warten erstmal ab. Das Gebäude läuft uns ja nicht weg“, so Taken. (mz)