Jüdischer Friedhof Köthen geschändet Vandalen wüten und reißen fast 40 Grabsteine um
Nicht zum ersten Mal ist der Jüdische Friedhof in Köthen das Ziel von Vandalen geworden. Nach 2021 und 2022 kamen sie das dritte Mal in Folge. Nie war die Verwüstung so groß. Die Polizei steht vor einem Rätsel.
Köthen/MZ - Nur zwei Personen verlaufen sich am Donnerstagmittag auf dem Jüdischen Friedhof in Köthen. Eine Frau pflegt eine Grabstätte und kehrt anschließend das Laub zusammen. Und zwischen den Grabstätten, hinter den großen Gräbern und Bäumen fast nicht zu sehen, steht ein Mann mit Zollstock, Stift und Notizblock und arbeitet. Es ist Volker Wotzlaw, ein Steinmetz aus Dessau, der vom Jüdischen Landesverband beauftragt worden ist, all die Schäden aufzunehmen, die Vandalen in der Zeit von Sonnabendabend bis Montagmittag hier angerichtet haben. Denn wie die MZ erfuhr, gibt es eine Zeugin, die per Handy-Foto belegen kann, dass am 16. September um 17.56 Uhr noch alles in Ordnung war.