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Schicksalsschlag in Anhalt-Bitterfeld Schicksalsschlag in Anhalt-Bitterfeld: Tückischer Angriff auf Hündin Emma

Von Katrin Noack 05.03.2014, 19:19
Noch immer sind die Spuren von Emmas lebensbedrohlichen Verletzungen zu erkennen. Besitzerin Evelyn Trampe (rechts) und Tochter Nadine Schuran sind froh, dass es dem Mischling wieder besser geht und er wieder nach Hause kommen kann.
Noch immer sind die Spuren von Emmas lebensbedrohlichen Verletzungen zu erkennen. Besitzerin Evelyn Trampe (rechts) und Tochter Nadine Schuran sind froh, dass es dem Mischling wieder besser geht und er wieder nach Hause kommen kann. Heiko Rebsch Lizenz

Diebzig/Osternienburg/MZ - Stürmisch und voller Freude begrüßt Emma ihr Frauchen Evelyn Trampe am Dienstag in der Tierarztpraxis von Anett Mayer in Osternienburg. Am rechten Auge der Hündin sind noch immer Spuren der schweren Verletzungen zu sehen, die sie in einer Nacht im Februar erlitten hat. Verletzungen, die Emma dank schneller medizinischer Hilfe und mit viel Glück überlebt hat. Und die ihr vermutlich von Unbekannten im eigenen Zuhause in Diebzig zugefügt wurden.

In der Nacht vom 21. auf den 22. Februar ist die zehn Monate alte Emma nach Angaben ihrer Besitzerin attackiert worden. „Wir haben ein großes Grundstück. Emma ist ein Hofhund, sie ist draußen gewesen“. Gegen 23.45 Uhr habe ihr Mann den Hund laut jaulen hören und auf dem Hof nachgeschaut. Da er nichts entdeckte, kehrte er zurück ins Haus. „Am nächsten Morgen um acht Uhr war Emma im Gesicht ganz verquollen“, berichtet die Diebzigerin.

„Kieferbruch, Halswirbelverletzung und Hämatom“

Besorgt informiert sie die Tierärztin Anett Mayer und bringt den Hund nach Osternienburg. „Sie hatte einen Kieferbruch, eine Halswirbelverletzung und ein riesiges Hämatom auf der Stirn“, schildert die Besitzerin das Ergebnis der Untersuchungen. Der Kopf des Husky-Australian-Shephard-Mischlings sei so geschwollen gewesen wie ein Medizinball. „Sie hat nach innen geblutet, in der Nase, den Augen, im Magen“. Emma muss umfangreich behandelt werden. Die Blutungen werden gestoppt, die Verletzungen schwellen nach einigen Tagen ab. Kopfverletzungen bei Hunden behandelt Tierärztin Anett Mayer öfter, aber Emma war „ein schwerer Fall“. Trotzdem seien die Chancen gut, dass die Hündin keine bleibenden Schäden haben wird.

"Ein ganz liebes Tier"

Wie Emma so schwer verletzt wurde, darüber kann Evelyn Trampe nur mutmaßen. Sie kennt ihren Hund, den sie als „ganz liebes Tier“ beschreibt. Darum glaubt sie zunächst an einen Verkehrsunfall, in den die Hündin verwickelt war. Dagegen sprechen die Verletzungen. „Sie sind eher die Folge eines Tritts, Stoßes oder Schlags“, informiert die Tierärztin. Deshalb hat Evelyn Trampe nun einen oder mehrere Unbekannte in Verdacht, die sich in der Nacht im Februar Zutritt zu ihrem Grundstück verschafft haben. „Vielleicht waren es Einbrecher“, überlegt die Diebzigerin. Die dann vermutlich von Emma freudig begrüßt wurden.

Evelyn Trampe hat nach dem Übergriff auf ihre Hündin Emma im Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld in Köthen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das bestätigt Pressesprecher Michael Däumich gegenüber der MZ auf Nachfrage. Die Polizei ermittelt derzeit noch in dem Fall, wie Däumich sagte.

Für die Köthener Polizei ist es ein ungewöhnlicher Fall. „Aussetzungen von Hunden sind eher üblich“, weiß der Polizeioberkommissar aus Erfahrung. Dagegen habe er einen Fall mit solch massiven Misshandlungen wie bei Emma noch nicht erlebt.

Die Verletzungen bei dem Hund, so sie von einer Misshandlung stammen, sind eine Straftat. Der oder die vermeintlichen Täter haben gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. Da es wohl fremde Personen waren, trifft auch der Straftatbestand der Sachbeschädigung zu. Straftaten werden je nach Schwere mit Geldstrafen oder Freiheitsentzug geahndet.

Evelyn Trampe hat Angst. „Wir wissen nicht: Was kommt jetzt“, so die Diebzigerin. Seit 15 Jahren wohne sie im Ort und nie habe es so einen Vorfall gegeben. Sie hat Anzeige erstattet, die Nachbarn befragt - ohne Erfolg. Die Diebzigerin will nun versuchen, ihren Hof und vor allem Emma besser zu schützen. „Wir haben jetzt einen Zaun gezogen. Wir lassen den Hund nicht mehr aus den Augen.“

Emma kurz nach der Attacke. Das rechte Auge war blutunterlaufen, der Kopf angeschwollen.
Emma kurz nach der Attacke. Das rechte Auge war blutunterlaufen, der Kopf angeschwollen.
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