Pudel in der Teetasse Pudel in der Teetasse: Gabriele Czerwenka aus Diesdorf züchtet eine ganz besondere Hunderasse

Diesdorf - Lotty ist ganz aufgeregt. Sie hat Besuch und muss diesen erstmal begrüßen. Aber höher als bis zur Wade des Gastes kann sie nicht springen. Denn Lotty ist ein Teacup-Pudel, zu deutsch Teetassen-Pudel. Die Rasse heißt so, weil ihre Welpen so klein sind, dass sie in einer Teetasse Platz finden.
Lotty lebt zusammen mit gut einem Dutzend anderen Mini-Pudeln bei Gabriele Czerwenka in Diesdorf. Die 61-Jährige züchtet seit 30 Jahren Hunde - zunächst Chihuahuas. Vor etwa zehn Jahren stieß sie im Internet auf Informationen über die Teacup-Pudel. „Und ich habe mich sofort verliebt“, sagt sie.
Hobbyzucht mit zwei bis drei Würfen pro Jahr
Die Pudel haben eine Schulterhöhe von etwa 15 bis 20 Zentimetern und wiegen um die 1,5 Kilogramm. „Maximal 2,5 Kilo“, sagt Gabriele Czerwenka. In ihrer Hobbyzucht in Diesdorf hat sie zwei bis drei Würfe pro Jahr mit meistens ein bis zwei Welpen pro Wurf. Teacup-Pudel seien sehr anhänglich und kuschelig, betont die Züchterin - und vergleichsweise selten.
In ganz Deutschland gebe es vielleicht eine Handvoll seriöser Züchter. Entsprechend ist es für die 61-Jährige auch gar nicht so einfach, neue Tiere zu finden, die für die Zucht geeignet wären und frisches Blut mitbringen. Da muss man auch mal über den großen Teich blicken. So leben zum Beispiel Tiere aus Kanada und den USA bei ihr.
Käufer der Teacup-Pudel kommen häufig aus dem Ausland
Mehr noch: Auch die Käufer, an die Gabriele Czerwenka ihre Teacup-Pudel abgibt, kommen häufig aus dem Ausland. „Ein Hund wird bald in Mailand leben“, verrät sie. Die neuen Besitzer kommen manchmal extra aus dem Ausland angeflogen und fahren dann mit dem Taxi nach Diesdorf, um ihren Hund abzuholen.
Häufig meldeten sich schon Interessenten, bevor die Welpen überhaupt auf der Welt seien, sagt die Hobbyzüchterin. Einen genauen Preis möchte sie nicht nennen, nur so viel: Teacup-Pudel seien etwas für Leute, die das Besondere suchen. Aus verantwortungsvoller Zucht seien die Tiere eben nicht zu Schleuderpreisen zu haben.
Zuchthunde „vom Waldschlösschen“ nehmen regelmäßig an Ausstellungen teil
Mit ihren Hunden, die den Zuchtnamen „vom Waldschlösschen“ tragen, nimmt Gabriele Czerwenka auch ab und zu an Ausstellungen teil. Mit Erfolg: So wurde der weiße Rüde mit Namen Cliff vom Waldschlösschen bei einer Schau im Ferropolis 2017 unter anderem Nationaler Champion.
Dabei muss man aber erwähnen, dass Gabriele Czerwenka durchaus auch etwas für größere Vierbeiner übrig hat. So hält sie auf ihrem Grundstück einen Wachhund namens Apollo: ein durchaus respekteinflößendes Exemplar der Rasse Cane Corso.
Diese Tiere erreichen eine Widerristhöhe bis zu 70 Zentimeter und wiegen etwa 50 Kilogramm - also so viel wie mehr als 30 Teacup-Pudel zusammen. Ob ganz groß oder ganz klein: „Ich bin einfach ein Hundemensch“, fasst Gabriele Czerwenka zusammen. „Das war schon immer so.“ (mz)
Mehr zu den Hunden im Internet unter teacuppudel-czerwenka.jimdo.de