Probleme mit Pflaster Probleme mit Pflaster: Vor-Ort-Begehung von Akens Himmelreichstraße zeigt Mängel auf

Aken - Bürgermeister, plus drei Mitarbeiter seiner Bauverwaltung, der Bauausschuss des Akener Stadtrates, Baufirma und Planer - eine solche Zusammenkunft bleibt nicht im Verborgenen. Und so gesellen sich vergangene Woche am frühen Dienstagabend auch Anwohner der Akener Himmelreichstraße zu der Runde. Es gibt einiges zu bereden. Und Klärungsbedarf.
Die Himmelreichstraße befindet sich in der Altstadt von Aken. Im Sanierungsgebiet. Was schon lange geplant, aber nie finanzierbar war, passiert nun: Die Straße wird saniert. Auch mit Fördermitteln des Landes, die damals noch Ex-Landes-Finanzminister André Schröder überreicht. Gebaut wird zunächst in zwei Abschnitten. Der erste reicht von der Stadtmauer bis zur Kirchstraße, der zweite von der Kirchstraße bis zur Kantorstraße.
Seit dem Frühjahr wird in der Straße gearbeitet. Als es jetzt, wie der Vorsitzende Oliver Reinke (CDU) eine Woche später auf MZ-Nachfrage bestätigt, auf Wunsch des Bauausschusses eine Vor-Ort-Begehung gibt, kommen offensichtlich einige Mängel in der Bauausführung zur Sprache. So viel bestätigt er.
Baufirma sei aufgefordert worden, der Verwaltung einige Erläuterungen zukommen zu lassen
Zu den Details sagt er nichts. Nur so viel: „Wir werden die technischen Lösungen definitiv noch einmal im Bauausschuss diskutieren.“ Die Baufirma sei aufgefordert worden, der Verwaltung einige Erläuterungen zukommen zu lassen. Worum es dabei geht, will er nicht verkünden, deutet allerdings an, dass auch die Pflasterarbeiten dazu zählten.
Ein Thema, das vor einiger Zeit schon den Haushalts- und Finanzausschuss in nichtöffentlicher Sitzung beschäftigt. Lothar Seibt (FDP), der diesen Ausschuss leitet, bestätigt der MZ, dass man zwei von drei Nachträgen abgelehnt habe. Mehrheitlich. Dabei sei es um die Art und Weise gegangen, wie insbesondere die Kreuzungsbereiche gepflastert werden.
Der Ausschuss, erläutert Lothar Seibt, sei zu dem Schluss gekommen, dass die Arbeiten weder fachgerecht ausgeführt worden sind, noch hätten sie der ursprünglichen Planung entsprochen. Die Kostensteigerungen, die der Ausschuss hätte genehmigen sollen, seien nicht gerechtfertigt gewesen, betont der Vorsitzende. Deshalb lehnt der Ausschuss diese ab.
Der erste Bauabschnitt kostet zuzüglich Planungskosten rund 476.000 Euro
Nach Aussage der Stadtverwaltung ist der erste Bauabschnitt weitgehend abgeschlossen. Wann an den Grünflächen gearbeitet werden kann, sei von den Witterungsbedingungen abhängig. Auch im Kreuzungsbereich Himmelreichstraße/Kirchstraße gebe es noch einiges zu tun.
Und dann führt die Stadtverwaltung den Punkt Mängelbeseitigung an - „in Abhängigkeit der festgestellten Mängel“. Welche das sind, bleibt auch in dieser E-Mail ungeklärt.
Der erste Bauabschnitt kostet zuzüglich Planungskosten rund 476.000 Euro. Der zweite nur unwesentlich weniger. Hinzu kommen auch hier die Planungskosten und ein Nachtrag in Höhe von rund 17.300 Euro, der - so Lothar Seibt - für die Regenentwässerung anfällt. Und diesen Nachtrag genehmigt der Haushalts- und Finanzausschuss zuletzt auch. Die anderen beiden hingegen nicht.
Dass bei der Problematik Himmelreichstraße die „finanzielle Sicherstellung weniger interessant“ sei, führt Lothar Seibt auch im jüngsten Stadtrat an. Die Frage sei viel mehr, ob Baufirma und Bauüberwachung ihren Job richtig machen würden. Und auch das Bauamt der Stadt. (mz)