Piethener Haushalt auf lange Sicht nicht auszugleichen
Piethen/MZ. - Dass die Piethener erst jetzt ihren Haushalt unter Dach und Fach bringen konnten, hängt unter anderem damit zusammen, dass der so genannte Durchleitvertrag mit dem Abwasserzweckverband (AZV) "Fuhne" noch nicht zustande gekommen ist. Der hätte nämlich Auswirkungen auf die Einnahmen der Gemeinde.
Sobald sich die Gemeinde mit dem AZV geeinigt hat, soll ein Nachtragshaushalt erarbeitet werden. Die Haushaltslage ist alles andere als rosig. Selbst ein Zuschuss von 1700 Euro zur Anschaffung von Dienstbekleidung für die Feuerwehrleute sowie 300 Euro für ein Jugendfeuerwehrlager mussten noch gestrichen werden, um das vorhandene Minus
etwas zu reduzieren. Auch in den nächsten Jahren wird in Piethen das Geld knapp sein, machte Bernd Hauschild, Fachbereichsleiter beim Verwaltungsamt, deutlich. Trotz des beschlossenen Konsolidierungsprogramms werde es bis zum Jahr 2014 nicht gelingen, einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen, gab er ein Prognose.
Die desolate finanzielle Situation bewegte die Gemüter der Gemeinderäte und führte zu einer heftigen Diskussion darüber, wer die Schuld daran habe. Gunnar Gentges sprach von "Misswirtschaft auf allen Ebenen", was Helga Horn so nicht im Raum stehen lassen wollte. In den Jahren 2000 bis 2004 habe sich im Dorf viel Positives getan, erst seit den vergangenen zwei Jahren stagniere die Entwicklung. Das habe auch mit der "Art und Weise" zu tun, mit der man im Gemeinderat miteinander arbeite. Sie wünschte sich eine Atmosphäre, wie sie beispielsweise in Schortewitz zu finden ist. "Dort sind sich Bevölkerung und Gemeinderat einig", meinte sie.
Tatsächlich gehen einige Piethener Ratsmitglieder nicht gerade zimperlich miteinander um, wie es die wenigen Besucher der Versammlung hautnah erleben konnten. So kam es zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen Gunnar Gentges und Gemeinderat Thomas Kitzmann zum Thema Feuerwehr. Da platzte Bürgermeister Waldemar Stary fast der Kragen, und er war drauf und dran, beide des Raumes zu verweisen.
Das angespannte Klima, das offenbar schon seit längerem im Piethener Rat herrscht, passte Monika Deistler überhaupt nicht. "Das Miteinander ist wichtig, dann können wir in Piethen auch in Frieden leben", mahnte die Piethenerin in der Einwohnerfragestunde an.