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Nach Sachsen-Anhalt-Tag in Köthen Nach Sachsen-Anhalt-Tag in Köthen: Gratulation aus Eisleben

Von Matthias Bartl 02.06.2015, 09:42
Entspannt: Kurt-Jürgen Zander sowie Gerald Fuchs und Mario Richter vom Org-Team (v.l.) am Sonntagabend kurz vor 21 Uhr auf dem Weg ins Irish Pub, wo man noch mal auf den gelungenen Sachsen-Anhalt-Tag anstieß.
Entspannt: Kurt-Jürgen Zander sowie Gerald Fuchs und Mario Richter vom Org-Team (v.l.) am Sonntagabend kurz vor 21 Uhr auf dem Weg ins Irish Pub, wo man noch mal auf den gelungenen Sachsen-Anhalt-Tag anstieß. Heiko Rebsch Lizenz

Köthen - Man sieht es Ina Rauer an: Solche Telefonate könnte sie jeden Tag führen. Am anderen Ende der Leitung ist die Kulturamtsleiterin von Eisleben, die Köthen geradezu überschwänglich zu dem gelungenen Sachsen-Anhalt-Tag gratuliert. Die Eisleberin samt Mannschaft war nicht nur als x-beliebiger Gast an die Ziethe gekommen, sondern auch als „Spion“. Wenn das Land mitspielt, wird Eisleben 2017 den Sachsen-Anhalt-Tag ausrichten - und in Köthen hat man einiges gesehen, was man sich auch gut für die Lutherstadt vorstellen kann.

Und Ina Rauer ist da sicherlich der beste Ansprechpartner, den man haben kann. Die Baudezernentin der Stadt hat mit Gerald Fuchs das Organisationsteam für das Landesfest geleitet und kennt genauer als jeder andere die Klippen, auf die man das Fest-Schiff setzen kann, wenn man nicht aufpasst und nicht die richtigen Leute für professionelle Arbeit hat.

Kaum Probleme beim Sachsen-Anhalt-Tag

In Köthen hat sich die Zahl der Probleme, ohne die ein solches Riesenfest nicht auskommt, in überschaubaren Grenzen gehalten, wie das Stadtverwaltungs-Trio Ina Rauer, Claudia Mikolay und Alexander Frolow feststellen durfte, dass täglich von 8.30 Uhr am Vormittag bis 2 Uhr in der Nacht die Einsatzleitzentrale des Landesfestes besetzt hatte. Und manches Problem war auch nur dadurch entstanden, dass sich Teilnehmer des Festes nicht an die Regeln gehalten hatten. So im Falle eines Aktiven im Kirchendorf, der seine Kreuze vom Shuttle-Endpunkt am Bahnhof bis in die Stiftstraße schleppen musste. „Wir hatten allen Veranstaltern die Regeln für die Zufahrt mitgeteilt. Am Freitag konnte man auf Antrag noch bis 12 Uhr das Festgebiet befahren und beliefern. Um 12 Uhr sollten alle Fahrzeuge, die dort nichts zu suchen hatten, raus sein - damit wir langsam Ordnung herein bekommen konnten.“ Wer freilich keinen „Freifahrtsschein“ beantragt hatte, wurde nicht mit Fahrzeug ins Festgebiet gelassen. Und der Shuttle für Aussteller wurde um diese Zeit auch zurückgefahren - eben weil klar war, dass bis dahin alle im Gebiet drin sein mussten.

Kritischer war dagegen manchmal die Situation im sanitären Bereich. Es habe auf keinen Fall zu wenig öffentliche Toiletten gegeben, beteuert Ina Rauer. „Wir hatten insgesamt 14 oder 15 Container mit jeweils zwei Herren- und zwei Damentoiletten angemietet, dazu noch einige Dixie-Toiletten.“ Deren Standorte waren durch große Fahnen kenntlich gemacht worden, so dass sich jeder Festbesucher eigentlich unschwer habe zurechtfinden können.

Aufruhr an der Bus-Shuttle-Endstation Bahnhof

Allerdings machte es sich wohl schnell bemerkbar, dass die Leistung der Betreiberfirma durch die Stadt aufgestockt werden musste. Nach MZ-Informationen wurden dafür am Samstag extra vier zusätzliche Toilettenfrauen aus Hettstedt geholt, die die Einrichtungen in Schuss halten sollten - und der Bauhof musste am Samstag in einem Supermarkt erst mal eine Palette Klopapier zukaufen.

Dass es am Sonntag zu dem kleinen Aufruhr an der Bus-Shuttle-Endstation Bahnhof gekommen war, fuchst Ina Rauer aus mehreren Gründen. Zum einen habe man überall informiert, dass der letzte Bus zu den Parkplätzen am Sonntag um 18.30 Uhr fahren werde. „Und dann wäre es für uns schön gewesen, wenn der Busfahrer der letzten Tour uns angerufen und darüber informiert hätte, dass da noch Leute stehen.“ So habe man erst durch die MZ von dem Problem erfahren. „Wir haben dann noch zwei Busse in Salzfurtkapelle bei Vetter geordert und hingeschickt, aber als die ankamen, waren die Leute schon weg.“

Genau betrachtet hängt dieser Fauxpas aber mit einer speziellen Würdigung des Köthener Sachsen-Anhalt-Tages zurück. „Der Sonntag war sehr ungewöhnlich“, sagt Ina Rauer. „Es waren auch abends noch unglaublich viele Leute im Festgebiet.“ In Wernigerode waren bei der Fahnenübergabe keine 200 Leute auf dem Markt, „in Köthen war der Markt noch brechend voll“. Was den Schluss zulässt, dass das Landesfest in Köthen so schön war, dass man sich nicht so recht trennen wollte - und den letzten Bus verpasste. (mz)