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Neuer Ärger beim Kukakö Kukakö in Köthen: Wieso das Kinder-Prinzenpaar kein Prinzenpaar sein darf

Von Stefanie Greiner 19.11.2016, 12:00
Umstrittener Auftritt am 11.11.: Pauline und Anton, das Kinder-Prinzenpaar des Kukakö, hat den Karnevalsverein beim Sessionsauftakt der Keethner Spitzen auf dem Markt vertreten. Der Kukakö wiederum eröffnete die Session im eigenen Vereinsheim.
Umstrittener Auftritt am 11.11.: Pauline und Anton, das Kinder-Prinzenpaar des Kukakö, hat den Karnevalsverein beim Sessionsauftakt der Keethner Spitzen auf dem Markt vertreten. Der Kukakö wiederum eröffnete die Session im eigenen Vereinsheim. Heiko Rebsch

Köthen - Auch eine Woche nach dem Sessions-Auftakt am 11.11. reißt der Ärger um das Kinder-Prinzenpaar der 1. Köthener Karnevalsgesellschaft Kukakö 1954 nicht ab. Pauline und Anton waren eigentlich dafür vorgesehen, sogar schon seit vier Jahren, weil die beiden aber der internen Kukakö-Veranstaltung am 11. November 2016 im Vereinsheim ferngeblieben waren, gab es keine Proklamation. Und ohne Proklamation eben kein Prinzenpaar.

Der Karnevalsverein reagierte und hat nun angeblich neue Anwärter für das Amt. Peggy Elze und Gudrun Buchholtz, die Mütter von Pauline und Anton, sind außer sich. Im Fokus ihrer Kritik steht Berthold Habekuß, der Präsident des Kukakö. Die Mütter des Kinder-Prinzenpaares können nicht verstehen, wieso die Sessions-Eröffnung auf dem Markt in Köthen ins Vereinshaus Papa Joe verlegt - und damit dem Kinder-Prinzenpaar die große Bühne entzogen worden ist.

„Ich wusste nicht, wie ich das meinem Kind erklären soll“, sagt Gudrun Buchholtz. Seit vier Jahren wussten Anton und Pauline, dass sie 2016 das Kinder-Prinzenpaar sein würden. Die Kinder zählten herunter: Noch drei Jahre, noch zwei Jahre, noch ein Jahr... Im Mai dieses Jahres bekamen die beiden einen Zettel mit ihren Terminen für die Session 2016/17.

Für das Kinder-Prinzenpaar in Köthen brach eine Welt zusammen

Monatelang bereitete sich das Kinder-Prinzenpaar vor. Und dann folgte die Absage des Auftritts am 11.11. auf dem Markt. Kukakö-Präsident Berthold Habekuß hatte den Vereinsmitgliedern dies in einem Schreiben mitgeteilt. Angeblich aber nicht dem Kinder-Prinzenpaar. „Wir haben das aus der Zeitung erfahren“, sagt Gudrun Buchholtz.

Für die Kinder brach eine Welt zusammen. Die Chance, im Rahmen der Sessions-Eröffnung der Keethner Spitzen auf dem Marktplatz doch noch den großen Auftritt zu bekommen, nutzte das Kinder-Prinzenpaar - auch wenn dadurch Ärger mit dem Kukakö programmiert war. „Wir haben uns schwer getan mit der Entscheidung“, sagt Peggy Elze.

Die Mütter und ihre Kinder haderten am 11.11. auf dem Markt in Köthen bis zur letzten Minute. Anton und Pauline standen im Publikum, sahen sich das Programm an - und trauten sich am Ende auf die Bühne. Auf die Bühne, die an diesem Tag nicht Blau-Weiß war, sondern Orange. Sie präsentierten ihren Verein auf der Bühne eines anderen. Ihren Kukakö. Nicht in Blau-Weiß. Die Kinder hatten sich extra neutral gekleidet. Sie waren aufgeregt und gerührt. Ein bewegender Moment. Für alle.

Der Karnevals-Umzug in Köthen 2015

Erwartungsgemäß aber nicht für den Kukakö. Während Peggy Elze und Gudrun Buchholtz immer noch dankbar sind, dass die Keethner Spitzen ihren Kindern diesen Moment ermöglicht haben, kündigte Berthold Habekuß via MZ an, mit den Eltern reden zu wollen. Ein Gespräch gab es bislang nicht. Insofern ist auch unklar, wie oder ob es mit dem eigentlichen Kinder-Prinzenpaar in der Session weitergeht.

Kukakö kündigt Übungsleiterin Peggy Elze

Eine Konsequenz hat der Kukakö allerdings bereits gezogen: Peggy Elze wurde als Übungsleiterin des Kukakö schriftlich gekündigt. Sie hatte seit 2002 die Kinder des Vereins, die Tanzflöhe und die Mini-Cheerleader, trainiert. „Zur Begründung sei bemerkt“, heißt es in dem Schreiben, „dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihnen durch Ihr Verhalten am 11.11.2016 nicht mehr möglich ist und uns nicht länger zugemutet werden kann.“

Peggy Elze wollte Ende Februar zwar sowieso aufhören. Alle wussten davon. Sie wollte sich aber auf ihre Weise verabschieden und noch einmal eine schöne Session mit ihren Schützlingen erleben. Das bleibt der langjährigen Trainerin nun verwehrt. „Wieder sind die Kinder die Leidtragenden“, bedauert Gudrun Buchholtz. (mz)