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Köthener Flugtage Köthener Flugtage: Alles schaut nach oben

Von Claus Blumstengel 02.09.2012, 15:17

Köthen/MZ. - Gen Himmel war am Wochenende bei den Köthener Flugtagen die hauptsächliche Blickrichtung Hunderter Besucher. Dort lösten sich die Attraktionen in unablässiger Reihenfolge ab: Große Modellflugzeuge zogen ihre Runden, zwei Yak52 drehten Loopings und jagten im Formationsflug hoch oben über die Köpfe hinweg, Pilot Holger Keil "malte" mit seiner SBACH 342 farbige Figuren in den Himmel und Fallschirmspringer schwebten sanft herab.

Zahlreiche Besucher gönnten sich einen besonderen Adrenalinschub bei Tandemsprüngen oder Rundflügen. Und für einige, wie etwa Cäcilia Friedrich, war das sogar kostenlos. Wie weitere neun MZ-Leser hatte sie den Rundflug mit einer Cessna 42 in einem Preisausschreiben gewonnen. Ihr Pilot war Jürgen Paschmionka, der Vorsitzende des Flugsportvereins Köthen, der die Flugtage veranstaltete. "Es war ein schönes Erlebnis, und der Pilot hat alles gut erklärt. Von oben sieht die Welt ja ganz anders aus", berichtete die Gewinnerin, deren Freude besonders groß war, als Paschmionka ihren Heimatort Riesdorf überflog und sie ihr Wohnhaus von oben fotografieren konnte.

Während Cäcilia Friedrich besonders den Rundblick von oben genossen hat, waren die Motive der Passagiere, die zum Rundflug in die AN2 einstiegen, ganz anderer Art. "Die meisten wollen diesen unverwüstlichen, 5,5 Tonnen schweren Doppeldecker mit seinem 1000 PS-Sternmotor einfach mal erleben", sagte Klaus Garbe vom 1. Fallschirmsportclub Hallo-Oppin, dem diese AN2 gehört. Bei deren Pilot Steffen Kühn seien Tandemspringer wie Rundflug-Teilnehmer in guten Händen, betonte Garbe. Kühn, ehemaliger Militärpilot, ist Ausbildungsleiter der Rettungshubschrauber-Staffel in Oppin.

Jürgen Paschmionka zeigte sich mit den diesjährigen Flugtagen sehr zufrieden. Nicht nur das Wetter habe gepasst. "Es ist uns ein gut gemischtes Programm gelungen von den Kunstflügen über Selbstverteidigung und Motorradshow bis zum Ballonstart", zählte er auf. Ein Höhepunkt war am Sonnabend der "4. Köthener Flug-Circus", bei dem sich die bunt kostümierten Akteure mit selbst gebauten Fantasie-Flugapparaten tollkühn in ein Wasserbecken stürzten. Dieser Programmpunkt habe sich inzwischen etabliert und finde immer mehr Teilnehmer, auch außerhalb des Flugsportvereins, stellte der Vorsitzende fest.

Die 14 Flugenthusiasten des Vereins könnten so eine umfangreiche Veranstaltung jedoch nicht allein bewältigen. Vom Einlass über den Kartenverkauf für die Rundflüge bis zur Versorgung seien viele Familienangehörige mit eingespannt. Seit Jahren unterstützen auch zahlreiche Partnervereine die Flugtage in Köthen.

"Wir versuchen, den Flugplatz für Köthen zu erhalten", nannte der Vereinsvorsitzende ein Ziel der verschworenen Gemeinschaft, die händeringend weitere Mitglieder sucht. "Am Wochenende ist hier immer jemand da. Wer Interesse an der Fliegerei hat, braucht nur vorbeizuschauen", lädt Paschmionka ein. Ein Flugzeug müsse man dafür nicht unbedingt besitzen.

Der Flugsportverein Köthen im Internet unter www.flugplatz-koethen.de