Ausrufung war im Sommer 2021 „Keine Gefährdungslage mehr“: Anhalt-Bitterfeld hebt Katastrophenfall nach Hacker-Angriff auf
Anhalt-Bitterfeld/MZ - Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat zum 31. Januar den Katastrophenfall aufgehoben. Das hat die Landkreis-Verwaltung am Dienstag mitgeteilt. Der Katastrophenfall war im Juli 2021 nach einem Hacker-Angriff auf die Kreisverwaltung verhängt worden, nachdem die gesamte Computer-Infrastruktur lahmgelegt wurde.
„Die aktuell verfügbaren, neu aufgebauten IT-Strukturen stellen die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung in großen Teilen wieder her“, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises, „so dass keine Gefährdungslage für die Öffentlichkeit durch massive Einschränkungen in Verwaltungsabläufen mehr besteht.“
Der Katastrophenfall war am 15. Juli 2021, 11 Uhr, vom damaligen Landrat Uwe Schulze (CDU) ausgerufen worden, um „schneller zu entscheiden und Hilfe anzufordern“. Damals konnten fast alle Ämter nicht mehr arbeitsfähig. Eine Lösegeldzahlung der Hacker wurde abgelehnt. Mit Unterstützung unter anderem der Bundeswehr wurden seither die IT-Strukturen wiederhergestellt und zum Teil neu aufgebaut worden.
Ganz ohne Probleme blieb das nicht. Zwischendurch kam es immer wieder zu Einschränkungen, etwa bei der Auszahlung von Sozialleistungen oder bei der Kfz-Zulassungsstelle.
„Es bleiben dennoch zahlreiche Tätigkeiten zur Stabilisierung und endgültigen Errichtung aller digitalen Strukturen offen“, heißt es an diesem Dienstag. Derzeit finden viele Prozesse und das Abarbeiten noch verlangsamt statt. Einen Abschluss des Prozesses hoffe man im ersten Halbjahr 2022 zu erreichen.
Insgesamt hatte der Vorfall den Landkreis Anhalt-Bitterfeld bis zu zwei Millionen Euro gekostet.