In Unterhose durch Köthen
KÖTHEN/MZ/RRE. - Teilweise von weither kamen die Altabiturienten. Zwei von ihnen sind noch in Köthen, andere in Görzig, Roßlau und Dessau, aber sie kamen eben auch aus Berlin wie Klaus-Peter Klitzner, aus Freiberg, Bernau, Anklam, Leipzig und Olbernhau.
Was auffällt: Sie alle sind im Osten geblieben. "Auch die, die heute nicht kommen konnten", hieß es. Einen Doktor der Wirtschaftswissenschaften gibt es unter ihnen ebenso wie Unternehmer oder Personalchef, Bau- und Forstwirtschaftler ebenso wie Lehrer, IT-Spezialisten oder mehr.
Gefragt nach den üblichen Streichen, die man als Schüler einfach gemacht haben muss, erinnern sich gleich einige in der Runde: "Rosenmontag sind wir immer aus der Rolle gefallen. Als Erstklässler - oder das eine Jahr, als wir in langen Unterhosen durch die Stadt gegangen sind. Das gab einen Aufruhr in Köthen."
Auch ein ehemaliger Lehrer der "Pennäler" war zugegen; Michael Stier. Er hatte dereinst den Ehemaligen die schönen Künste der Musik näher zu bringen gesucht.
Und am Ende - das für die Hartgesottenen nicht vor Mitternacht kommen sollte - war es nicht nur schön für die, die sich hier nach 45 Jahren wieder trafen, sondern es zeigt auch Köthens Qualitäten, wenn die, die einmal hier gelernt haben, nach so langer Zeit immer wieder mal gern in die Stadt zurückfinden.