Gute Fahrt im Narrenschiff Gute Fahrt im Narrenschiff: Thomas Franke kümmert sich um Umzugswagen des Narraria Club Aken

Aken - Thomas Franke vermisst nichts. Ihm geht es in Aken und den Nachbarstädten närrisch genug zu. Was sollte ihn am Rheinland schon reizen? Karneval mal anders? Keine Zeit. Kein Interesse. Der Mann wird hier gebraucht. Vor allem in diesen Tagen.
Das Narrenschiff des Narraria Clubs Aken, kurz NCA, sticht bald wieder in See, es rollt vielmehr. Auf einem Plattenwagen gut gesichert und auf gar keinen Fall schneller als 25 Kilometer pro Stunde. So will es die Vorschrift.
Und Thomas Franke, von Beruf Taxiunternehmer, der kennt sich mit den Straßenverkehrsregeln bestens aus. Die 25, sichtbares Zeichen, dass bei diesem Tempo für das Akener Schiff der Närrinnen und Narren definitiv Schluss ist, muss nur noch angebracht werden. Spätestens am kommenden Samstag, wenn der 55-Jährige die Helfer zusammengetrommelt hat, um das Aushängeschild des Vereins dann auf Vordermann zu bringen.
In der Session 2010/2011 bilden Thomas Franke und seine Christine das Akener Prinzenpaar
In der Session 2010/2011 bilden Thomas Franke und seine Christine das Akener Prinzenpaar. Von da an sitzt er im Elferrat. Und auch seine Frau ist bis heute Teil des Bühnenprogramms. Für ihn jedoch fängt die karnevalistische Karriere vor zwölf Jahren im Männerballett an. 2018 schließt er mit dem Tanzen ab, reiht sich stattdessen in die legendäre Schar der Akener Sänger ein.
Doch der NCA, der jetzt seine 13. Session bestreitet und aus dem Männerchor hervorgegangen ist, ist berühmt für seine gesanglichen Qualitäten. Würde er den hohen Ansprüchen überhaupt gerecht werden können? „Es wird schon einigermaßen klappen, sonst hätten sie mich schon rausgeworfen“, ist er überzeugt - und singt fröhlich mit.
Apropos: „Hauptsache, es macht Spaß“, sagt der Narrenschiff-Beauftragte im Verein. Für ihn sei der Karneval Ausgleich zum Beruf. Die Gemeinschaft, das Vereinsleben und vor allem der Spaß - das sind für Thomas Franke die Gründe, dabei zu sein und dabei zu bleiben.
Rund 15 Jahre hat der viel gelobte Umzugswagen des NCA mittlerweile auf dem Buckel
Wenn die Akener Karnevalisten am Samstagmorgen antreten, um ihr elf Meter langes Narrenschiff fit für die anstehenden Umzüge in Dessau und Köthen zu machen, den Schmutz der letzten Fahrt zu entfernen, es zu schmücken, den neuen Orden zu platzieren und das Sessionsmotto, dann hätten viele sicher bessere Ideen fürs Wochenende. Doch Thomas Franke ist auf Helfer angewiesen.
Und zum Glück finden sich auch immer welche. „Wenn wir erst dabei sind…“ - dann mache sogar das Narrenschiffputzen Spaß, will der Chef der Truppe sagen. 15 Jahre etwa hat der viel gelobte Umzugswagen des NCA mittlerweile auf dem Buckel und ist rein äußerlich noch ziemlich gut in Schuss. Was nicht zuletzt Vereinsmitglied Detlef Semmler zu verdanken sei, der sich in der Vergangenheit viel um das Schiff kümmert, sagt Thomas Franke.
Erst vor ein paar Jahren sei der Wagen generalüberholt worden und habe neue Farbe bekommen. Deshalb könne man auch davon ausgehen, dass das Akener Narrenschiff den Heimathafen noch des Öfteren verlassen wird. Immer schön gemächlich. Damit es heil zurückschippern kann. (mz)