Gestohlene Strohballen beim MC Köthen Gestohlene Strohballen beim MC Köthen: Zirkusleute halten Zusage für Übergabe nicht ein
Köthen - Sebastian Schwab, der Vorsitzende des Motorsportclubs (MC) Köthen, hätte gern einen Schlussstrich unter die Geschichte mit den geklauten Strohballen gezogen. Denn die Abmachung war klar: Die Zirkusleute sollten die Strohballen auf dem Vereinsgelände des MC abladen. Dann hätte Schwab sogar die Anzeige bei der Polizei rückgängig gemacht.
Nun wird der Vereinsvorsitzende auf jeden Fall zivilrechtliche Schritte einleiten. „Wir lassen uns doch nicht an der Nase herumführen“, war Schwab am Freitagnachmittag ziemlich sauer. Den Grund dafür lieferten die Zirkusleute, die die 36 Strohballen gestohlen hatten.
Sie hatten von der Polizei die Auflage bekommen, das Diebesgut von Priesdorf nach Köthen auf das Vereinsgelände des MC Köthen in der Merziener Straße zu bringen. Das sollte am Donnerstag geschehen.
Zirkusleute standen eine Stunde vor dem verabredeten Termin vor verschlossenen Toren
Doch es passierte nichts. Stattdessen wurde der Vereinsvorsitzende vertröstet. „Angeblich war der Lkw kaputt. Deshalb konnten sie am Donnerstag nicht kommen“, gab Schwab den Inhalt eines Telefonats wieder. Er setzte daraufhin dem Zirkus ein Ultimatum: Am Freitag um 14 Uhr soll die Übergabe der Strohballen erfolgen.
Die Zirkusleute standen jedoch bereits eine Stunde vor dem verabredeten Termin am Vereinsgelände, kamen aber nicht drauf, weil noch niemand zum Toraufschließen da war. Sebastian Schwab versuchte noch, einen seiner Leute in die Merziener Straße zu schicken und bat die Zirkusleute um Geduld.
Zweiten Anlauf, damit das Stroh vom Wattrelosring in die Merziener Straße kommt
Sie warteten aber nicht und fuhren stattdessen dorthin, wo sie die Ballen gestohlen hatten, auf dem Freigelände am Wattrelosring. Dort kippten sie die Ladung ab und fuhren davon. „Darüber haben wir uns natürlich sehr geärgert“, schimpfte Sebastian Schwab.
Er muss nun einen zweiten Anlauf nehmen, damit das Stroh vom Wattrelosring in die Merziener Straße kommt. Dafür ist Technik nötig, denn ein Strohballen wiegt 300 Kilogramm und kann nicht per Hand verladen werden. „Die Kosten für den Transport werden wir dem Zirkus in Rechnung stellen“, kündigte Schwab an. Zum Transport kommen noch Schadenersatzansprüche. 36 Strohballen hatten die Zirkusleute geklaut, am Freitag abgekippt haben sie aber nur 25. (mz)