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Gemütlichkeit lockte in die Bachstadt

Von STEFANIE GREINER 15.12.2008, 17:05

KÖTHEN/MZ. - "Der Weihnachtsmarkt war schöner als letztes Jahr", bemerkte Cornelia Düsterbeck aus Köthen.

Am Sonntag schlenderte sie ein letztes Mal für dieses Jahr über den festlich geschmückten Markt. Von der liebevollen Gestaltung der Verkaufsstände waren auch Ursula und Horst Zabel positiv überrascht. Sie lobten zudem das vielfältige Angebot. "Wenn man die Stände enger stellen würde, könnten noch mehr platziert werden", schlug Horst Zabel für den nächsten Weihnachtsmarkt vor. Was den beiden Köthenern in diesem Jahr fehlte, war ein Karussell für die jüngsten Besucher.

Diese Meinung teilte auch Ingolf Waack. "Für Kinder müsste mehr angeboten werden", empfahl der Köthener. Dass man den Weihnachtsmarkt der Bachstadt schon hinsichtlich seiner Größe nicht mit den Märkten in Halle und Leipzig vergleichen könne, darin waren sich die Besucher einig. So war es jedoch vor allem die Gemütlichkeit des Kleinstadt-Weihnachtsmarktes, die Simone Löwe aus dem Saalkreis des Öfteren nach Köthen führte.

"Die Bühnenprogramme fand ich toll", erzählte die junge Frau. Neben verschiedenen Kindergärten präsentierten sich Musiker der Region sowie ausländische Gäste. "Der Weihnachtsbaum ist auch schön", freute sich die siebenjährige Laura. Mit roten Schleifen, Kugeln und einer Lichterkette behangen, war die stattliche Blaufichte der Blickfang des Weihnachtsmarktes.

Während die Köthener und ihre Gäste die Gestaltung und das Angebot des Marktes lobten, waren die Händler weniger zufrieden. Nur einige wollten eine Bilanz der vergangenen 14 Tage ziehen. "Es wurde wenig gekauft", klagte der tschechische Schmied Ladislav Chobot. Sein Handwerk habe für neugierige Blicke gesorgt, auf seinen Messern und Kettenanhängern sei er jedoch sitzen geblieben.

Besseren Umsatz verzeichneten die Verkäufer von Lebensmitteln. "Ich bin zufrieden", bemerkte Herbert Päprer. Lebkuchen und gebrannte Mandel seien sehr beliebt gewesen. Das Verbot für ganzjährig ansässige Gewerbetreibende, sich mit ihrem Stand auf dem Weihnachtsmarkt zu präsentieren, konnte der Lüneburger aber nicht nachvollziehen. "Eine Gemeinschaft mit örtlichen Händlern wäre besser", äußerte sich Päprer. Bereits im Vorfeld des Weihnachtsmarktes hatte diese Regelung für Gesprächsstoff in der Bachstadt gesorgt (die MZ berichtete).

Obwohl sich die Glühweinhändler nicht äußern wollten, so lassen die langen Warteschlangen zumindest auf zufriedene Kunden schließen. Auch am Stand des Pomologen Manfred Ruppert herrschte teilweise reges Treiben. "Wir hatten ein vielfältiges Angebot", erläuterte Ruppert. Neben Äpfeln der verschiedensten Sorten gab es unter anderem warme Apfelgetränke. Einer, der am Ende des Weihnachtsmarktes eine positive Bilanz zog, war Hans Lehrmann von "Lehrmann's Catering" aus Leipzig. Bratwürstchen und Fleisch hätten sich sehr gut verkauft.

Bevor sich der diesjährige Weihnachtsmarkt seinem endgültigen Ende neigte, erlebten die Köthener am Sonntag noch einen besonderen Höhepunkt. Auf seiner traditionellen Weihnachtstour machte der festlich erleuchtete Coca-Cola-Weihnachtstruck Station auf dem Markt. "Ich kannte den Truck bisher nur aus dem Fernsehen", erzählte Tina Bredernitz aus Wolfen. Im 16,50 Meter langen Truck konnten sich die Kinder mit Santa Claus fotografieren lassen. Den Weihnachtsmarktbesuchern wurde zudem ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm geboten. Mit dem Abbau der Stände ist der Weihnachtsmarktzauber in der Bachstadt für dieses Jahr vorbei. Die geschmückte Blaufichte bleibt den Köthenern noch eine Weile erhalten und sorgt für besinnliche Stimmung auf dem Markt.