Bürgermeisterwahl in Aken Bürgermeisterwahl in Aken: Jan Hendrik-Bahn: Der Experte

Aken - Dass Jan-Hendrik Bahn Bürgermeister in Aken werden will und sich am 22. März zur Wahl stellt, hat viele Gründe: „Ich habe mich in den vergangenen 15 Jahren durch zahlreiche Projekte für Städte und Landkreise zum Kommunalexperten entwickelt.
Als Diplom-Kaufmann habe ich Bürgermeister in unterschiedlichen organisatorischen und haushaltstechnischen Fragestellungen unterstützt. Und ich bin der festen Überzeugung, diese Fachkompetenz, die ich in einer der weltweit größten Wirtschaftsprüfungs-, Steuerberatungs- und Rechtsanwaltskanzleien erlangt habe, gewinnbringend für Aken einsetzen zu können.“ Kurzum: Bahn will in den nächsten sieben Jahren die Geschicke der Elbestadt lenken, „weil ich das kann“, betont er.
„Einer von hier, der heimkehrt“ - so präsentiert sich Jan-Hendrik Bahn auf seiner Internetseite. Er ist am 29. August 1977 in Köthen geboren, hat einen Bruder. Er ging in Aken zur Schule.
Zurück nach Aken will er, weil hier Familie und Freunde leben und weil die Elbestadt „eine herrliche Natur“ vorzuweisen habe. Bahn ist Jäger, er angelt, spielt Klavier, fährt Snowboard, läuft, hat mal geboxt, begeistert sich für Kraftsport. Auch das Motorradfahren gehörte zu seinen Freizeitbeschäftigungen; doch zur Finanzierung seines Wahlkampfs verkaufte er sein Motorrad. Außerdem ist er nach eigenem Bekunden „Weltenentdecker“ und entsprechend reiselustig.
Bahn ist überzeugt, der Richtige für den Chefposten zu sein. Und diese These vertritt er selbstbewusst und couragiert in den Kandidatenforen und auf seinen Veranstaltungen, zu denen er die Akener einlädt, mit ihm bei Kaffee und Kuchen über die Zukunft ihrer Stadt zu diskutieren. Nach seiner Auffassung sollte das Bürgermeisteramt „eine unabhängige, parteilose, fachkompetente Person“ wie er verantworten - mit dem Anspruch, „den Bürgerinteressen und dem Bürgerdialog wieder mehr Gewicht zu geben“. Um diese Herausforderung anzunehmen, würde er den sicheren Hafen seiner Berufstätigkeit verlassen, kündigt er an. Er leitet nach eigenen Angaben den Leipziger Standort seines Arbeitgebers in der Katharinenstraße; mitten im Zentrum der Stadt.
Zurück nach Hause
Doch Bahn will der Sachsenmetropole Lebewohl sagen und zurück nach Hause. Er will als Heimkehrer „Verantwortung für Aken übernehmen“. In der Gartenstraße hat er sich ein Häuschen gekauft, berichtet er und betont: Unabhängig davon, wie die Bürgermeisterwahl ausgehen möge, „wir ziehen im Mai endlich wieder nach Aken“. Wir, das sind seine Verlobte und ihre drei Kinder.
„Aken“, propagiert er, „kann mehr als verwalten und erhalten.“ Dass die Rahmenbedingungen schwierig sind, gesteht er ein. Er spricht von einer „enormen Herausforderung, die Sportsgeist, einen langem Atem und betriebswirtschaftliches Know-how“ voraussetze. All das biete er.
Woran es hapert
Bahn, der in Wernigerode „Öffentliche Wirtschaft“ studiert hat, ist im Wahlkampf viel unterwegs. Dabei merkt er, woran es in seiner Stadt, die er als junger Mensch verlassen hat, um beruflich Fuß zu fassen, hapere. An der Kommunikation mit dem Bürger zum Beispiel. „Offenbar findet die nicht statt“, hört er immer wieder. Er versichert, das ändern zu wollen. Er kündigt eine Servicestelle für Bürgeranliegen an und will Bürgersprechstunden abhalten. Denn die Verwaltung ist aus seiner Sicht mit einem mittelständischen Unternehmen vergleichbar, das man auch unter dieser Maßgabe führen müsse. Der Bürger ist Kunde, so lautet sein Credo, und damit König.
Haushalt ist ein Thema
Ein Thema, das er als sein Steckenpferd bezeichnet, ist der Haushalt. „Aken ist ein Sanierungsfall.“ Der „Experte in Haushaltsfragen“ meint, dass es jetzt „Fach- und Sachverstand“ brauche, um ein Haushaltskonsolidierungskonzept zu erarbeiten, „das individuell und innovativ“ ist. Auch hier verfüge er über Erfahrung. Man müsse „in die richtigen Themen investieren und sich nicht durch die Kommunalaufsicht diktieren lassen“.
Beim Thema Gesundheit und Pflege setzt er auf „langfristige, nachhaltige und ganzheitliche Konzepte“. Diese verbinden nach seiner Vorstellung „die gesundheitliche Grundversorgung, die Sicherung der Pflege und eines würdevollen Alterns mit einer gleichzeitigen Belebung der Innenstadt“. Die Wirtschaft will er vernetzen und in ein Standortkonzept integrieren. Er sei sich nicht zu fein, zum Hörer zu greifen und Unternehmen „proaktiv“ anzusprechen. Er, Bahn, will das tun. Auch auf die Gefahr hin, sich einen Korb zu holen. „Aber ich werde es wenigstens versuchen.“ (mz)