200 Meter versetzt 200 Meter versetzt: Viele Spekulationen um Ortsschild in Edderitz

Edderitz - Wer heutzutage aus Richtung Pilsenhöhe mit dem Auto nach Edderitz fährt, wird möglicherweise schon festgestellt haben, dass der Ort irgendwie ein bisschen größer geworden ist. Denn das Ortsschild, das früher kurz der Linkskurve stand, die man durchfährt, wenn man nach Edderitz hineinkommt, taucht jetzt deutlich früher im Blickfeld des Autofahrers auf. Grob geschätzt 150 bis 200 Meter weiter außerhalb nämlich.
Haben die Kleingärtner selbst Hand angelegt?
Natürlich gab es zu dieser Verlegung die passenden Gerüchte. Zum Beispiel, dass die Kleingärtner, der Sparte am Ortsrand parallel zur Kreisstraße verläuft, auf diese Weise nicht mehr den Grünstreifen zwischen Anlage und Asphalt pflegen müssten - bis her hätten sie das tun müssen, weil das Terrain nicht mehr zur Gemeinde selbst gehört habe und dass die Pflege des Abschnitts daher keine Gemeindeangelegenheit gewesen sei.
Diese Gedankenkonstruktion amüsiert des Bürgermeister der Stadt Südliches Anhalt, Thomas Schneider, dann doch. „Worauf die Leute so kommen“, sagt Schneider im Telefonat mit der MZ: Zwar sei es richtig, dass die Kleingärtner die Versetzung des Ortsschildes beantragt hatten, „aber das geschah aus Sicherheitsgründen“, so der Bürgermeister. Zumal die Autozufahrt zum Spartengelände genau auf die Kreisstraße mündet und zumindest aus Richtung Edderitz wegen der Hecken nicht gut einsehbar ist. Durch die Verlegung des Schildes müssen die Autofahrer, die sonst gern Vollgas an der Sparte vorbei bis zur Kurve fuhren, schon deutlich eher auf die Bremse treten.
Ortsschild wird an den Ortsstein versetzt
Was die Pflege des Grünstreifens angehe, stellt Thomas Schneider fest, sei dies weder Aufgabe der Kleingärtner noch der Stadt, da es sich nicht um eine Gemeinde-, sondern um eine Kreisstraße handele. Im übrigen habe man mit der Verlegung des Schildes nur die korrekten Verhältnisse wieder hergestellt. „Das Schild steht jetzt dort, wo sich auch der Ortsstein befindet“, erklärt Schneider.
Das ist ein im Boden eingelassener Stein, in den die Versalien „OD“ eingemeißelt sind, die wiederum anzeigen, wo laut Straßenrecht die Ortsdurchfahrt beginnt (oder endet). „Das Ortsschild darf frühestens dort stehen, wo der Stein steht“, so Thomas Schneider. In Edderitz habe man jetzt den Standort von Stein und Schild in Einklang gebracht. (mz)