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Wirtschaft in Jessen Wirtschaft in Jessen: Stanz- und Lasertechnik unterm neuen Schweizer Dach

Von Frank Grommisch 01.11.2018, 15:13
Andreas Güntsch (links) und Knut Zimmer (2.v.l.) geben ihren Gästen einen Einblick in die ehemalige Jessener Stanz- und Lasertechnik, die jetzt Teil der in der Schweiz ansässigen Feintool-Gruppe ist. Beim Rundgang wurde auch im Werkzeugbau Station gemacht.
Andreas Güntsch (links) und Knut Zimmer (2.v.l.) geben ihren Gästen einen Einblick in die ehemalige Jessener Stanz- und Lasertechnik, die jetzt Teil der in der Schweiz ansässigen Feintool-Gruppe ist. Beim Rundgang wurde auch im Werkzeugbau Station gemacht. F. Grommisch

Jessen - Der Name wird jetzt öfters zu hören und zu lesen sein: Feintool System Parts Jessen GmbH. Wo die Firma zu finden ist? In der Rehainer und in der Alten Wittenberger Straße. Die frühere Stanz- und Lasertechnik ist Teil der Feintool-Gruppe. In den vergangenen Tagen wurde der Namenswechsel offiziell vollzogen, nicht allein in der Verwaltung und mit neuen Schriftzügen an Werksgebäuden, sondern auch mit einem Treffen und gemeinsamem Essen für die Mitarbeiter. Etwa 220 sind derzeit an den beiden Standorten in Jessen beschäftigt.

Neue Technik kommt

Daran soll sich auch nichts ändern, versichert Knut Zimmer. Chief Executive Officer der Feintool International Holding AG, die ihren Sitz in Lyss in der Schweiz hat. Im Gegenteil, neue Arbeitsplätze werden entstehen, kündigt er im Gespräch mit der MZ an. Die Kapazität der Standorte werde ausgebaut. Als einen ersten Schritt benennt er, in die bestehenden Halle neue Maschinen einzubringen. Und wenn es erforderlich sei, könne auch räumlich erweitert werden. Platz dafür stehe zur Verfügung.

Dass die Stanz- und Lasertechnik Jessen von der Feintool-Gruppe gekauft wurde (das Bundeskartellamt genehmigte das am 13. Juli 2018) begründet Knut Zimmer so: „Die Elektrifizierung der Gesellschaft hat uns getrieben.“ Nicht allein in der Autoindustrie. Da habe das Jessener Unternehmen gut in das Konzept gepasst. Es habe die richtige Größe, sei breit aufgestellt. Es würden exzellente Produkte mit hoher Präzision gefertigt.

„Die Jessener haben große Erfahrungen, das hat Feintool fasziniert.“ Die Schweizer sind froh über die Entwicklung, denn das erspart ihnen, etwas neu aufzubauen und sie sind damit neben Feinschneiden und Umformen auch im Bereich der Fertigung von Bauteilen für Elektromotoren präsent.

Knut Zimmer kündigt auch an: „Die Welt wird nach Jessen kommen“. Das bezieht er auf den Erfahrungsaustausch innerhalb der Feintool-Gruppe, zu der Standorte in Japan, China und in den USA gehören. Mitarbeiter aus dortigen Werken werden sich in Jessen über die hiesigen Technologien informieren.

Einbinden in die Gruppe

Aber erst einmal sei wichtig, dass die Jessener Mitarbeiter in der Feintool-Gruppe ankommen. Es gehe nicht darum, jemandem etwas überzustülpen, so Zimmer. Stefan Walther, der für die strategischen Planungen in der Gruppe zuständig ist, spricht von einem Integrationsprojekt. Etwa ein Jahr werde es wohl dauern, bis Jessen vollständig eingebunden sei.

Ein wichtiger Schritt hierzu erfolgt am vorigen Dienstag. Da wird mit zuverlässigen Partnern des Jessener Unternehmens, das von Andreas Güntsch und Thomas Weinert geführt wird, nicht allein der Namenswechsel gefeiert, sondern um weiterhin gute Kontakte geworben, etwa zur Stadtverwaltung, zu Personaldienstleistern, Bankern und auch zu Schulen. „Wir brauchen Personal, das wir hoch qualifizieren können“, sagt Knut Zimmer zu Thomas Felber, Leiter der Sekundarschule Jessen-Nord. Die Stanz- und Lasertechnik habe in Feintool sehr gute Partner gefunden, sagt Jessens Geschäftsführer Andreas Güntsch.

Die Geschichte der Stanz- und Lasertechnik reicht bis ins Jahr 1879, als in Jessen Eisen- und Metallwaren gefertigt wurden. Feintool wurde im Jahre 1959 gegründet. Die Gruppe hat heute 2 500 Beschäftigte weltweit.

(mz)