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Großes Jubiläum steht in Annaburg bevor Wie sich Annaburg auf den 500. Jahrestag vorbereitet

Im Mai 2025 jährt sich der Todestag von Kurfürst Friedrich dem Weisen. Warum das für die Stadt bedeutsam ist und was möglich erscheint.

Von Frank Grommisch 13.09.2024, 14:36
Das Denkmal, das einst bei Gertrudshof stand und nach der Restauration am Schloss Annaburg seinen Platz gefunden hat, soll am 5. Mai 2025 feierlich eingeweiht werden. Das Umfeld der nunmehr gut zu erreichenden Erinnerungsstätte ist noch zu gestalten.
Das Denkmal, das einst bei Gertrudshof stand und nach der Restauration am Schloss Annaburg seinen Platz gefunden hat, soll am 5. Mai 2025 feierlich eingeweiht werden. Das Umfeld der nunmehr gut zu erreichenden Erinnerungsstätte ist noch zu gestalten. (Foto: Grommisch)

Annaburg/MZ. - Sein Leben hat einst in der Region begonnen und hier endete es auch. Kurfürst Friedrich III., bekannter als Friedrich der Weise von Sachsen, wurde 1463 in Torgau geboren, er starb 1525 in Lochau (das später in Annaburg umbenannt wurde). Dass ihm seit Jahren besondere Aufmerksamkeit zukommt, hat mehrere Gründe.

Zum einen gilt er als Beschützer Luthers und somit der Reformation, deren 500. Jubiläum im Jahr 2017 groß gefeiert wurde. Zum anderen ist überliefert, dass er kriegerische Konflikte ablehnte.

In Annaburg wurde in den vergangenen Jahren auch viel über ihn gesprochen, da das Denkmal, das ihm zu Ehren bei Gertrudshof aufgestellt wurde, umgesetzt werden sollte. Denn das Schloss Lochau, in dem Friedrich der Weise starb, stand nicht, wie lange angenommen, in der Nähe von Gertrudshof, sondern befand sich dort, wo dann das Schloss Annaburg entstand. Und in dessen Nähe hat nun das Denkmal seinen Platz gefunden.

Bis es an seinen neuen Standort gelangen konnte, verstrichen mehrere Jahre und bis es eingeweiht wird, vergehen noch ein paar Monate. Geschehen soll das am 5. Mai 2025, am 500. Todestag von Friedrich dem Weisen.

In größerer Runde

Wie dieses Jubiläum begangen werden könnte, darüber hat sich am Mittwochabend der Annaburger Ortschaftsrat verständigt. Das Gremium blieb dabei nicht unter sich, sondern hatte engagierte Annaburgerinnen und Annaburger eingeladen, denen es wichtig ist, dass der runde Jahrestag ansprechend gewürdigt wird. Ortsbürgermeister Peter Kerz (Freie Wählergemeinschaft) sprach denn auch von einer ungewohnt großen Runde, die sich deshalb zusammengefunden habe.

Es gehe darum, so äußerte Karin Reihs (CDU), verschiedene Aktionen zu planen. „Schließlich ist es nicht mehr lange hin.“ Die Annaburger seien schon etwas spät dran, meinte sie, aber in den anderen Orten, in denen Friedrich der Weise seine Spuren hinterlassen hat, in Torgau und Wittenberg, seien die Vorstellungen zum Jubiläum im Mai derzeit noch ziemlich unkonkret, habe sie bei Nachfragen erfahren.

In Annaburg soll neben der Denkmaleinweihung am 5. Mai sich auch das Fest der Vereine, das einige Tage davor gefeiert wird, diesem Thema widmen, informierte Karin Reihs. Bereits ab Jahresbeginn wird es im Porzellaneum eine Vortragsreihe geben, die sich mit verschiedenen Aspekten der Annaburger Geschichte, unter besonderer Berücksichtigung des Jubiläums, befassen wird. Entsprechende Absprachen sind bereits erfolgt, wie Petra Noack des Fördervereins Porzellaneum und Wolfgang Donath, Vorsitzender des Annaburger Vereins für Heimatgeschichte und Denkmalpflege, und Vereinsmitglied Thomas Finke bestätigten.

Palette an Geschichtsthemen

Im Januar werde es um die Ur- und Frühgeschichte sowie die spätmittelalterliche Entwicklung des Ortes gehen, im Februar um den Schlossbau, im März um Gärten und Anlagen, die einst zum Schloss gehörten, im April um botanische Besonderheiten, und am 4. Mai, so der Plan, wird Bürgermeister Stefan Schmidt (Freie Wählergemeinschaft) noch mal die Umsetzung des Denkmals von Gertrudshof nach Annaburg beleuchten. Das geschehe, wie Petra Noack erläuterte, im Rahmen der Geschichtenfrühstücke, zu denen im Porzellaneum jeweils an einem Sonntagvormittag eingeladen wird. Auch eine Veranstaltung im Rahmen des musikalischen Sonntagkaffees könnte es geben. Daniela Reich werde sich darum kümmern. Auftritte des Kirchenchors, den sie leitet, sind auch möglich, Ein Konzert in der Kirche unter Leitung der Kantorin Eva-Maria Glüer ebenfalls. Auch der Annaburger Kultur- und Theaterverein (AKuT) werde sich an Programmpunkten beteiligen, sagte Pfarrerin Viola Hendgen. Sie gehört dem Vorstand der Gemeinschaft an. Das könnte zum Beispiel bei der Einweihung des Denkmals geschehen, an dem auch Auftritte von Sekundarschülern sowie von Bläsern möglich sind.

Peter Kerz freute sich, dass es bereits viele Ideen gibt. Der Ortschaftsrat, so hieß es, werde weiter vernetzen und koordinieren.