23. Rawata in Jessen Wartezeit ist Geschichte - 23. Auflage startet am 8. September an fünf verschiedenen Treffpunkten
23. Auflage des Rawata startet am 8. September an fünf verschiedenen Treffpunkten. Ziel für alle Teilnehmer ist das Jessener Weingut Hanke. Was dort am Sonntag alles auf dem Programm steht.
Jessen/MZ. - Die Entscheidung ist auf der heimischen Terrasse gefallen. Heiko Klöpping erzählt, dass es ernsthafte Überlegungen gegeben hat, 2023 einen Radwandertag, kurz Rawata, durchzuführen. Doch in der Kürze der Zeit sei es nicht möglich gewesen, das Konzept umzusetzen. „Vor einem Jahr habe ich mich selber vor den Karren gespannt“, erzählt der Chef von Intersport Klöpping in Wittenberg, der sich auf die 23. Auflage, die am 8. September endlich über die Bühne geht, „wie ein kleiner Junge“ freut. „Der letzte Rawata hat 2019 stattgefunden“, blickt er auf die Zeit vor der Corona-Pandemie zurück. Deshalb erwartet er am kommenden Sonntag „um die 1.000 Teilnehmer“, gerade unter den vielen Stammkunden sei das Interesse immens.
Was Klöpping und sein Team in die Waagschale werfen können, ist ein großer Erfahrungsschatz. Sehr beliebt seien stets die Stempelkarten gewesen, die bei Vollständigkeit zur Teilnahme an der Tombola berechtigen, zudem habe das Schlagerduo Mario & Christoph aus Österreich die „Massen richtig in Schwung gebracht“. Der 59-Jährige erklärt, dass in die Vorbereitung sehr viel Herzblut geflossen ist.
Er weiß, dass die Ziehung der Tombola-Gewinner (drei Hauptpreise) für 16 Uhr vorgesehen sei, doch „wenn die Luft auf dem Weingut Hanke“ brennt, wird er die Schlagerstars aus dem Nachbarland nicht von der Bühne holen. Etwas verspricht er jedoch: Spätestens 15 Minuten später findet die Ziehung statt. Apropos Stempelkarten: Diese können noch bis zum 7. September um 15 Uhr bei Intersport Klöpping in Wittenberg und Jessen gekauft werden. Kurzentschlossene erhalten diese an den Stempelpunkten Gasthaus „Lindeneck“ Lindwerder oder Wasserschloss Hemsendorf.
Ausfahrt bei ruhigem Tempo
Wenn der 59-Jährige von einer gemeinsamen Ausfahrt bei ruhigem Tempo spricht, weiß er auch, dass manche Teilnehmer den Rawata sehr ambitioniert in Angriff nehmen. Die Ankunft auf dem Jessener Weingut Hanke, dem Ziel der Veranstaltung, ist gegen 13 Uhr geplant. „Der Frühschoppen beginnt um 11 Uhr“, meint er mit einem Schmunzeln auf den Lippen, damit die ganz Eiligen nach etwa 30 Kilometern bereits ihren Durst löschen können.
Da alle Wegkreuzungen mit „Rawata“ beschildert sind, besteht keine Gefahr, das jemand im Wald zurückbleibt. Klöpping bedankt sich bei der Stadt Jessen für die unkomplizierte Zusammenarbeit bei der Vorbereitung des Radwandertages, wenn die Pedalritter zum Beispiel die B 187 überqueren, weisen Schilder Autofahrer darauf hin. „Sie müssen ihre Geschwindigkeit reduzieren“, bringt es der Intersport-Chef auf den Punkt.
Nach einem Jahr intensiver Vorbereitung ist er glücklich, dass alles in Sack und Tüten ist – und das Wetter mitspielt. „Was haben wir früher die Wettervorhersage studiert“, blickt er auf die Anfänge des Rawata zurück, denn in den Jahren zwischen 1998 und 2017 sei der Aufwand ein „wesentliches Stück größer“ gewesen. Zu Spitzenzeiten sind 3.800 Teilnehmer in die Pedalen getreten.
Eingespieltes Team
Auf dem Weingut an der Alten Schweinitzer Straße herrscht seit Tagen Hochbetrieb. „1.000 Gäste sind eine ordentliche Hausnummer“, sagt Frank Hanke, der den Familienbetrieb mit seinem Bruder Ingo führt. Andererseits weiß der Weinbauer, dass er sich auf alle Helfer verlassen kann, denn Feste auf dem Hof haben Tradition. Und: Die Familie wird von anderen Gewerbetreibenden unterstützt, um die Flut an Essenbestellungen überhaupt bewältigen zu können. Da ist eine Gulaschkanone vor Ort wie ein Sechser im Lotto. Alle Informationen zum Rawata sind für Internetnutzer unter der Adresse www.kloepping-sports.de/filialen/#events einsehbar.
„Wir sind zwar ein Weingut, doch es wird auch Bier geben“, so Frank Hanke, und von den ersten gelesenen Trauben Federweißen. Dieser wird zu Flammkuchen gern getrunken. Trotz aller Belastung schwingt auch Stolz in der Stimme des Weinbauern mit. „Wir sind sehr gerührt, dass man es uns von Seiten des Veranstalters zutraut, ein Fest dieser Größe auszurichten.“ Hankes schaffen das, meint der Cheforganisator, der sein gesamtes Team bei Intersport auf den Rawata eingeschworen hat. „Die sind alle mit Herzblut dabei wie ich“, ist er überzeugt.