Tapfere Männer auf «Eisernen Kühen»
Düßnitz/MZ. - Zum zehnten Mal in Folge gab es beim Dorffest in Düßnitz das inzwischen legendäre Rennen der "Eisernen Kühe" um die Pokale und Sekt vom ortsansässigen Autohof Henze.
Die abenteuerlich anmutenden Gefährte, jeweils vom "Piloten" und einem Beifahrer besetzt, gingen nacheinander auf den Parcours, kämpften mit den Schikanen und gegen die Zeit. Sechs waren angetreten, eine "Kuh" musste jedoch vorzeitig ausscheiden - Achsenbruch. Die verbleibenden fünf Teams gaben ihr Bestes, wanden sich durch den Reifenstapel-Slalomkurs, machten danach ein kurzes Schubkarrenrennen, bewältigten gekonnt ein Stück Rückwärtsfahren, meisterten die "Schumi-Schikane", beförderten ein Wasserglas von rechts nach links und holten sich reichlich Schlammspritzer beim Durchfahren des "Modderloches". Kein Problem, beim anschließenden Wasserballonstechen gab es eine erfrischende Dusche gratis von oben.
Den ersten Platz belegte das Team Sebastian Dobersch und Sebastian Schmidt. Sie sicherten sich somit den Wander- sowie einen Dauerpokal. Zweite wurden Sebastian Peters und Thomas Neubauer, Dritte Ronny Mehlhorn und Jens Dotzauer. Sie erkämpften sich im vergangenen Jahr den Wanderpokal und mussten ihn diesmal wohl oder übel "abtreten". Auf Platz vier landeten Klaus Becker und Jörg Müller. Sie fuhren noch einmal mit einer weiteren "Eisenkuh" auf Rang fünf. Diesmal steuerte Jörg Müller das Gefährt, Klaus Becker war Sozius.
Beim Dorffest gab es jedoch noch viel mehr zu erleben. Den Auftakt bildete am Freitagabend ein Fackelzug, angeführt vom Spielmannszug Seyda. Anschließend wurde am Lagerfeuer Knüppelkuchen gebacken, im Zelt luden Diskoklänge zum Tanz ein. Nach dem Rennen am Samstag gab es Kaffee und Kuchen. Kinder des Ortes boten ein buntes Programm, das sie mit Karola Scholz und Bärbel Becker einstudiert hatten. Auch Frauen und Männer aus Düßnitz zeigten, dass sie gut tanzen können und trugen Sketche vor. Währenddessen brutzelte am Grill bald leckerer Wildschweinbraten. Das Tier hatte Jagdpächter Tobias Reiche erlegt.
Zubereitet wurde es vom Elektriker und nebenbei auch Hausschlächter Horst Däumichen und seinem Helfer Jürgen Wagenknecht. Beide wohnen in Knippelsdorf bei Schönewalde und sind Mitglieder der dortigen freiwilligen Feuerwehr, die mit der Düßnitzer eine Partnerschaft pflegt. Sonntag gab es den traditionellen Frühschoppen mit Speckkuchen. Es spielten die "Schliebener Blasmusik". Kinderspiele und ein Preiskegeln am Samstag rundeten das Dorffest ab.
Organisiert hatte es der Feuerwehrverein von Düßnitz. Allerdings zeigte sich Wehrleiter Holger Lehmann etwas enttäuscht über die zu geringe Besucherzahl. "Der allgemeine Frust in dieser Zeit scheint sich auch bei uns auszubreiten", bedauerte er. Trotz allem - im nächsten Jahr wird es wieder ein Rennen "Eiserner Kühe" in Düßnitz geben. Teilnehmen können dann nicht nur Teams aus Düßnitz, sondern auch aus anderen Orten. "Es wird ein weltoffenes und internationales Turnier", meinte Holger Lehmann lachend.