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Senioren in Seyda Senioren in Seyda: Ohne Trommeln und Pfeifen

Von H.-Dieter Kunze 19.08.2014, 15:13
Im Vereinsraum vom Jessener Spielmannszug treffen sich 14-täglich, jeweils Montagnachmittag, Seniorinnen. Betreut werden sie von Lieselotte Fiedler (links) und Cindy Rotte.
Im Vereinsraum vom Jessener Spielmannszug treffen sich 14-täglich, jeweils Montagnachmittag, Seniorinnen. Betreut werden sie von Lieselotte Fiedler (links) und Cindy Rotte. Kunze Lizenz

Seyda/MZ - Wesentlich ruhiger als an den Probeabenden vom Spielmannszug Seyda geht es an den Seniorennachmittagen im Vereinsraum am Markt zu. Zwei Mal monatlich am Montagnachmittag treffen sich hier seit nunmehr einem Jahr Frauen aus dem Ort und umliegenden Gemeinden zu einem gemütlichen Beisammensein. Betreut werden sie von Mitarbeiterinnen des Pflegedienstes von Petra Schulze-Rabe aus Jessen.

Seyda ist Stadtteil von Jessen. Vorher zur Verwaltungsgemeinschaft Elster-Seyda-Klöden gehörend besaß Seyda mit etwa 1 100 Einwohnern bis zum 29. Februar 2004 das Stadtrecht. Per 1. März 2004 wurde Seyda nach Jessen eingemeindet. Das genaue Jahr, in dem Seyda das Stadtrecht einst zugesprochen bekam, ist nicht bekannt. Der Name Seyda ist wie andere Ortsnamen der Umgebung wohl slawischen Ursprungs. Seine Schreibweise variierte im laufe der Geschichte. Ab 1605 wurde die Bezeichnung Seyda beziehungsweise Seida üblich.

An der gemütlichen Kaffeetafel erfährt man stets das Neueste. Und vor allem, die Frauen können mal dem Alltagstrott entfliehen. Männer allerdings machen sich bis jetzt rar in der Runde. „Auch sie sind herzlich willkommen“, unterstreicht Lieselotte Fiedler. Die ausgebildete Krankenpflegerin ist Eventmanagerin und seit Jahren bei Petra Schulze-Rabe angestellt. Das Angebot ist vielfältig. Auf Wunsch werden die Kränzchen-Teilnehmerinnen, 15 sind es derzeit, mit einem Kleinbus von zu Hause abgeholt und selbstverständlich wieder zurück gefahren. Diese Aufgabe hat Cindy Rotte übernommen. Den älteren Damen wird dabei viel Zeit eingeräumt, Hektik ist ein Fremdwort. „Cindy ist sehr nett. Sie hilft uns, wo sie nur kann, beim Ein- und Aussteigen“, meinte eine der Frauen anerkennend. Viele sind auf Gehstöcke oder Rollatoren angewiesen. Die Damen des Seniorenkreises sind unterschiedlichen Alters. Die Jüngste ist 64, die Älteste 87 Jahre. Inge Müller aus Seyda sagt: „Ich freue mich jedes Mal sehr auf diese Nachmittage.“ Eva Schulze aus Naundorf lacht: „Hier gibt es immer so leckeren Kuchen.“

Aber auch anderes steht auf dem Programm. Seniorengerechte, sportliche Übungen zum Beispiel. Oder Spiele zum Gedächtnistraining. Auch eine Verkostung verschiedener Mineralwässer gab es schon. Oder das Ertasten, Fühlen und Probieren unterschiedlicher Obst- und Gemüsesorten.

Ausflüge wurden unternommen. Sowohl mit dem Kremser als auch mit einem Bus. Die Frauen lernten dabei unter anderem die Blockhütte in Kleindröben kennen. Und in der Adventszeit soll wieder eifrig gebastelt werden.

„Beim Seniorennachmittag ist jeder gern gesehen“, betont Petra Schulze-Rabe ausdrücklich. Einen ähnlichen Treff bietet sie bereits seit 1999 in Jessen in ihrer Pflegeeinrichtung in der Siedlung (ehemals Wehrkreiskommando) an. Da gehören sogar sechs Männer zur Stammrunde. Das Pflegeunternehmen Schulze ist im 21. Jahr seines Bestehens. Mehr als 20 Mitarbeiter sind für ihn im Dienst.