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Neue Aufgaben warten: Andy Allenberg ist der neue Chef des Unterhaltungsverbandes Schwarze Elster

Langfristig angekündigt hat der Unterhaltungsverband Schwarze Elster einen neuen Geschäftsführer. Elke Sebastian ist im Ruhestand, Andy Allenberg ist der Neue.

Von Klaus Adam Aktualisiert: 07.02.2025, 12:57
Andy Allenberg ist nun der Geschäftsführer im Unterhaltungsverband Schwarze Elster mit Sitz in Kleinkorga.
Andy Allenberg ist nun der Geschäftsführer im Unterhaltungsverband Schwarze Elster mit Sitz in Kleinkorga. Foto: Klaus Adam

Kleinkorga/MZ. - In der Leitung des Unterhaltungsverbandes Schwarze Elster hat es den langfristig angekündigten Wechsel gegeben. Elke Sebastian, die den Verband von Anfang an mit aufbaute und seit 1998 die Geschäftsführerin war, ist in den Ruhestand gegangen. Seit Oktober vergangenen Jahres begleitete sie ihr zukünftiger Nachfolger. Und seit Jahresbeginn ist nun Andy Allenberg auf den Geschäftsführerplatz gerückt.

Dem Heimatort immer näher

Der 40-Jährige ist ausgebildeter Geologe mit Diplom. Der gebürtige Jessener hat gleich anschließend an sein Studium – übrigens an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg – an mehreren geologischen Forschungsprojekten im In- und Ausland mitgearbeitet. Er war Geologe in der Lagerstättenerkundung. Im Laufe des reichlichen Jahrzehnts bisher ist er standortmäßig immer weiter an seinen Heimatort herangerückt. Erst in Leipzig tätig, war er dann bei einem Geoconsultbüro in Dessau-Roßlau.

Die längste Zeit seines Arbeitslebens war Andy Allenberg bei der Kommunalen Datenverarbeitungsgesellschaft (KDG) Wittenberg aktiv. Dort bearbeitete er als Systemadministrator das kommunale Geografische Informationssystem (GIS) für den gesamten Landkreis, die Stadt Querfurt, kommunale Ver- und Entsorger sowie die Stadtwerke Wittenberg. Diese Arbeitsaufgabe war eine gute Voraussetzung, als er sich für die Stelle beim Unterhaltungsverband bewarb. Der hat seinen Sitz bekanntlich in Kleinkorga. Das Angebot kam seinem Wunsch sehr entgegen, den er schon länger hegte, wie er im Gespräch mit der MZ erzählte, nämlich wieder vom Schreibtisch in ein naturnahes Tätigkeitsfeld zurückzukehren. Und da sah er beim Unterhaltungsverband gute Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln. Zumal er jetzt auch Leitungsverantwortung hat, für ein kleines, aber wichtiges Team.

Und als gebürtiger Jessener und Angler sind ihm die Gewässer in seiner Heimat sehr vertraut. „Im Moment bin ich jeden Tag unterwegs und lerne das Verbandsgebiet kennen“, schildert er vor wenigen Tagen seine aktuellen Arbeitsaufgaben. Das ist ein stolzes Vorhaben, denn das Verbandsgebiet reicht von der Annaburger Heide bis nach Gallin, Teil der Stadt Zahna-Elster. Der Unterhaltungsverband ist zuständig für die Pflege und Erhaltung der Gewässer zweiter Ordnung. Das ist hauptsächlich das frühere Meliorationssystem aus DDR-Zeiten.

Die Gewässerunterhaltung gerade jenseits der großen Ströme ist immer eine Gratwanderung zwischen den Interessen der Flächenbesitzer und -nutzer und dem für die Unterhaltung zuständigen Betrieb. Da ist viel abzustimmen. Deshalb sucht Andy Allenberg bei seinen Touren durch seinen Zuständigkeitsbereich stets auch den Kontakt zu Inhabern und Nutzern. Zumal es inzwischen in der Aufgabenstellung für den Verband einen Paradigmenwechsel gibt. War er in der Vergangenheit vorrangig dafür zuständig, das Wasser aus den Flächen in die Vorfluter abzuleiten. haben die jüngsten Trockenjahre ein neues Erfordernis gezeigt. „Künftig wird deutlich mehr Wert darauf gelegt werden, Wasser in den Flächen zu halten“, erläutert er.

Staue werden gebraucht

Vorgängerin Elke Sebastian hatte schon im Mai vergangenen Jahres darauf hingewiesen, dass alle mit dieser Situation Befassten sehnsüchtig auf die Neufassung des Wassergesetzes warten. „Das ist aber immer noch nicht herausgegeben“, so Andy Allenberg. Und ergänzt: „Ob es dieses Jahr Fördermittel gibt und wie viele Stauanlagen wir dieses Jahr sanieren können, bleibt abzuwarten.“ Zum Glück sind aus heutiger Sicht nur sehr wenige Stauanlagen zurück gebaut worden, so der neue Geschäftsführer.  Denn sie werden dringend zur Wasserregulation in der Fläche wieder benötigt. „Im Verbandsgebiet kennen wir 566 Stauanlagen. Davon werden derzeit 97 aktiv über ein Staurecht bewirtschaftet.“ Das solle allerdings nicht heißen, dass alle anderen nicht funktionieren würden.

Im Moment laufen im Verbandsgebiet vor allem Holzungsarbeiten. Die müssen im Februar aus naturschutzrechtlichen Gründen abgeschlossen sein. Dazu hat der Geschäftsführer ein kleines, aber schlagkräftiges Team an seiner Seite. Und auf seine Vorgängerin bezogen sagt Andy Allenberg: „Ich weiß gar nicht, ob man es besser machen kann. Ich versuche es einfach genauso gut zu machen.“